DER GERÜSTBAUER 01.2021
12 01.2021 UNTERNEHMENSFÜHRUNG Faszination Gerüstbau Interviewmit Kai Flößner, F.I.T. Gerüstbau, Flöha Er lebt seinen Beruf durch und durch, ist sozusagen Ge- rüstbauer aus Leidenschaft. Kai Flößner, Firmeninhaber von F.I.T Gerüstbau und Landesbevollmächtigter der Gerüstbauinnung Sachsen, spricht mit uns über seine persönliche Motivation des Berufs Gerüstbauer, welche Rolle Mitarbeiter für ihn spielen und was ihn am Gerüst- bau fasziniert. DER GERÜSTBAUER: Herr Flößner, Sie haben sich 2005 mit der F.I.T. Gerüstbau GmbH selbstständig gemacht. Worauf haben Sie sich zu Beginn fokussiert? Kai Flößner: Mir war es von Anfang an wichtig, meinen Betrieb auf 3 Säulen aufzubauen: Fassaden-, Industrie- und Traggerüst-Lö- sungen. Denn mit diesen drei Bereichen sah ich meinen Betrieb gut aufgestellt. Aktuell besteht mein Unternehmen aus 18 Mitar- beitern. Wir betreuen mit unserer Mannschaft und einem Mate- rialbestand von etwa 600 Tonnen ca. 350 Baustellen pro Jahr. „In der Masse eines Konzerns mitzuschwimmen macht mich nicht glücklich“ DER GERÜSTBAUER: Wie sind Sie zum Gerüstbau gekommen? Was hat Sie motiviert, sich in diesem Bereich selbständig zu machen? Kai Flößner: Der Gerüstbau hat mich schon früh fasziniert. Nach einem kurzen Ausflug in eine andere Branche merkte ich schnell, dass es mich nicht glücklich macht, in der Masse eines Konzerns mitzuschwimmen – das bin nicht ich. Hinzu kommt, dass ich mich in einer Führungsrolle schon immer wohl gefühlt habe. Im Betrieb meines damaligen Chefs war ich mit der Mitarbeiterfüh- rung nicht zufrieden und dachte mir, dass ich das anders, ja sogar besser, machen kann und Menschen etwas weitergeben möchte. DER GERÜSTBAUER: Sie haben es gerade angesprochen: Der Ge- rüstbau fasziniert Sie – welche Aspekte sind es konkret, die Sie faszinieren? Kai Flößner: 1. Ich sehe mein Tagwerk sehr schnell. Der Zeitraum zwischen Ziel und Erfüllung ist recht kurz und so sehe ich schnell ein Ergebnis. 2. Das „Lego-Prinzip“ des Gerüstbaukastens und was sich damit alles realisieren lässt. 3. Kreativität ist die Faszination Gerüstbau. Ich sehe ein Gebäude und ich sehe das gestellte Gerüst. DER GERÜSTBAUER: Wie gelingt es Ihnen, dass auch Ihre Mitar- beiter diese Faszination für den Gerüstbau in sich tragen? Kai Flößner: Ich sehe unseren Betrieb wie eine Familie. Der Zusammenhalt geht über den reinen Berufsalltag hinaus. Bei Schwierigkeiten auch im privaten Bereich, greift der eine dem an- deren unter die Arme. Außerdem versuche ich bewusst, auch mal Ruhephasen in Form von Teambuildingmaßnahmen zu schaffen. Mir ist es wichtig, meinen Mitarbeitern auch eine Perspektive zu geben – sie weiter zu entwickeln. „Gerüstbau – die Schnittstelle für reibungslose Bauabläufe“ DER GERÜSTBAUER: Der Beruf des Gerüstbauers ist ohne Frage ein „Knochen-Job“: Was müsste in Ihren Augen getan werden, um den Facettenreichtum besser darzustellen? Kai Flößner: Nass, kalt, dreckig, schwer und schlecht bezahlt – alles Eigenschaften, die viele mit dem Beruf des Gerüstbauers in Verbindung bringen. Doch man muss wissen, dass wir eine hohe Verantwortung tragen und uns beim Arbeiten in großen Höhen auch immer einem gewissen Risiko aussetzen. Davor habe ich einen großen Respekt. Der Gerüstbau ist die Schnittstelle für rei- bungslose Bauabläufe. An diesem Image muss gearbeitet werden und der Job an sich mehr Wertschätzung erfahren. „Am Ende ist es das Gesamtpaket, das mich überzeugt.“ Er liebt und lebt seinen Beruf durch und durch. Ein Interview mit Kai Flößner zum Thema Faszination Gerüstbau. Fotos: PERI Deutschland
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