GB_01.2022

23 01 / 2022 PRAXIS Stahlgittern zur Absturzsicherung. Das geschieht direkt am Boden – bevor das Bauteil am Kran in die Höhe schwebt und final montiert wird. Die Absturzsicherung ist so gestaltet, dass jede*r Montagemitarbeiter*in bei der Arbeit umlaufend gesichert ist. Ist ein Element montiert, folgt das nächste – und die dazwischenliegende Absturzsicherung kann entfernt werden, da jedes weitere Element bereits am Kran mit der notwendigen Absturzsicherung ausgerüstet ist. Alle Arbeitsfugen sind durch den temporären Fallschutz kollektiv nach innen und außen gesichert. Somit ist während des gesamten Projektablaufs durchgängig für Absturzsicherung gesorgt. Sprachbarrieren beim Krananschlag vermeiden Um Sicherheit zu gewährleisten, ist insbesondere bei Projekten mit Teilnehmer*innen aus unterschiedlichen Ländern zu berücksichtigen, dass Sprachbarrieren auftreten könnten – und diese dann zu Missverständnissen und damit verbundenen Risiken führen könnten. So ist beim Transport in die Höhe für eine reibungslose Kommunikation mit dem Kranfahrer zu sorgen. In Amsterdam waren drei wechselnde Kranfahrer tätig, die wiederum über Headset mit dem Anschläger verbunden waren. Kopfschutz mit Zusatzfunktion Herabfallende Gegenstände stellen grundsätzlich eine Gefahr dar – wenn es sich um hohe Höhen handelt, ist das Risiko ernsthafter Verletzungen noch größer. Dieser Aspekt fand bei der Wahl der Bauhelme besondere Berücksichtigung. Standardlösungen könnten sich vom Kopf lösen – daher wurden in Amsterdam Bergsteigerhelme eingesetzt. Sie sind nicht nur optisch attraktiv, sondern mit Kinnriemen und Nackenschürze als UV-Schutz auch funktional so gestaltet, dass sie den Anforderungen der BG-Förderung genügen. Ein weiterer Aspekt: In der dunklen Jahreszeit konnten die Helme mit einer Stirnlampe mit LED-Beleuchtung ausgestattet werden. Komfortabel befestigt, einfach aufladbar mit dem Handyladekabel sorgt diese für verbesserte Sicht – und unterstützt damit die Scheinwerfer, die am 106 Meter hohen Kran angebracht sind. Diese sorgen für eine Grundbeleuchtung, sind allerdings beim Schwenken nicht mehr optimal ausgerichtet. Für die Verkehrswege fand man im Treppenhaus eine unkonventionelle, jedoch effektive Lösung: Diese sind mit wasserdichten Lichtschläuchen ausgestattet und geben damit klare Orientierung. Funktionale und komfortable Kleidung Bei der Funktionskleidung setzt Brüninghoff auf ein Angebot, das auch einen gewissen „Coolness-Faktor“ aufweist. Für den Baustelleneinsatz geeignete Kleidung sollte nicht funktional, sondern auch optisch überzeugen – dann ist die Akzeptanz direkt viel höher. „Wenn der Anbieter sonst Kleidung für Surfer und den Wassersport verkauft, vermittelt das natürlich insbesondere für jüngere Mitarbeiter*innen direkt ein positives Bild – zum anderen ist Erfahrung mit effektivem UV-Schutz definitiv vorhanden“, erklärt Martell Arning, Bereichsleiter Montage und Logistik bei Brüninghoff. Das Bewusstsein, dass man sich vor Sonneneinstrahlung schützen muss, ist zwar in den letzten Jahren deutlich gestiegen – damit das langärmelige UVShirt jedoch täglich als Arbeitskleidung zum Einsatz kommt, muss es eine Akzeptanz wie die normale Alltagskleidung bekommen. Die angebotene Funktionskleidung wird von vielen Dachdecker*innen getragen – und wird finanziell in der Anschaffung von der BG gefördert. Auf hohen Tragekomfort setzt Brüninghoff auch bei der Auswahl des Schuhwerks. Oftmals ist hierbei die Weite ein Problem – dann wird die Stahlkappe vorne unbequem. Da Baustellenmitarbeiter*innen jedoch einen großen Teil ihrer Zeit in diesen Schuhen verbringen, sollte bei der Auswahl darauf geachtet werden, dass sie den natürlichen Bewegungsablauf nicht verhindern. Sie müssen somit gut passen. Auf einer internen Online-Plattform bietet Brüninghoff seinen Mitarbeiter*innen unterschiedliche Funktionskleidung an – natürlich immer mit Warnschutz. Zusätzlich dazu gibt es einen Miet- und Waschservice. Für den besonders komfortablen Gehörschutz lassen sich beim örtlichen Hörgerätehersteller im Münsterland passgenaue Modelle individuell anfertigen. Brillenträger*innen können sich Korrektionsschutzbrillen anfertigen lassen. Hinsichtlich der Arbeitssicherheit ist jedes Projekt individuell zu betrachten. Beim HAUT in Amsterdam wurden dabei Lösungen gefunden, die sich künftig für Baumaßnahmen jeder Größenordnung adaptieren lassen. Ansätze, die komfortables Arbeiten ermöglichen, stoßen dabei naturgemäß auf hohe Akzeptanz bei den Mitarbeiter*innen. Bei der Einführung neuer Schutzmaßnahmen ist es daher zielführend, den Austausch mit dem Montagepersonal zu suchen und ihre Erfahrungen einzubeziehen. Brüninghoff GmbH & Co. KG Industriestraße 14 • D-46359 Heiden Frank Steffens, Tel. +49 2867/9739-114 Steffens@brueninghoff.de Wasserdichte Lichtschläuche sorgen für Orientierung im Treppenhaus.

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