Der Gerüstbauer 03.2019

4 03.2019 TECHNIK Von der Anforderung bis zum Ergebnis Schutzwand in Gerüstbauweise zur Sicherung einer Bahnstrecke Das Gerüstbauer-Handwerk ist in einem stetigen Wandel. Seit einigen Jahren bereits erleben wir, dass der Anspruch an Ge- rüstbaubetriebe permanent höher wird. Es geht schon lange nicht mehr darum „nur“ ein Gerüst auf- zustellen. Gerüstbaubetriebe sind mittlerweile Fachbetriebe in vielen Bereichen, wie Materialmanagement, Material- und Transportlogistik, Personaldienstleistungen und/oder auch Personalbetreuung und zunehmend auch Fachberater für Architekten oder Bauherren zur Durchführung von Baumaß- nahmen in Bezug auf Gerüstbauarbeiten. Das liegt zum einen an den sich verändernden Anforderun- gen aus den Bereichen der Arbeitssicherheit oder durch die Anpassung/Modernisierung von DIN-Normen, Verordnungen und gesetzlichen Vorgaben, zum anderen aber auch an ei- ner immer dichter werdenden Bebauung in Großstädten oder Ballungszentren. Im Rahmen dieses Beitrages befasst sich der Autor, Heiko Tomshöfer, am Beispiel einer notwendigen, aber temporären Schutzwand mit den oben genannten Bereichen. Um ein Parkhaus in Oberhausen aufzustocken bzw. zu sanie- ren, gab es von Seiten der Deutschen Bahn AG die Auflage, eine temporäre Schutzmaßnahme zu entwickeln, um den Bahn- betrieb während der Bauphase zu sichern bzw. zu schützen. Wie man in den Abbildungen 1 und 2 sehr gut erkennen kann, gibt es eine unmittelbare Nähe der Baumaßnahme zur Bahn- strecke. Aufgrund dieser örtlichen Randbedingungen ist das Architekturbüro MEIER-EBBERS zu dem Ergebnis gekommen, dass eine ca. 11,0 Meter hohe und ca. 5,0 Meter breite vollflä- chig geschlossene Schutzwand eine geeignete Schutzmaßnahme darstellt, um den Anforderung der Deutschen Bahn AG gerecht zu werden. Ein zentraler Punkt zur weiteren Umsetzung war der temporä- re Charakter der Schutzwand als auch die kurzfristige Umset- zung der Schutzmaßnahme während der bereits laufenden Baumaßnahme. So kamen die bereits vor Ort arbeitenden Fachleute der Ge- rüstbau Uhl GmbH aus Hamminkeln zum Einsatz, welche dem Bauherrn beratend zur Seite standen. Das Ergebnis der Beratung war eine Schutzwand in Gerüstbau-typischer Mischbauweise aus Systemteilen in Kombination mit Holz- und Schalungselementen. Dabei mußten alle örtlichen Rand- bedingungen berücksichtigt werden. Neben den engen Platz- verhältnissen war nicht klar, ob die Schutzwand an der Be- standsmauer geankert werden durfte. Die Gründung bestand am Aufstellort des Gerüstes aus L-Steinen in Betonbauweise mit aufgeschütteter Erde, was man für den Aufbau einer Ge- rüstkonstruktion nicht direkt als tragfähig betrachten kann. Um eine positive Abstimmung mit der Deutschen Bahn zu erreichen, wurden zwei Gerüstlösungen im Rahmen einer Vorbemessung konzipiert: Abb. 1: Auszug aus der Ausschreibung zur Visualisierung der Schutzmaßnahme Abb. 2: Auszug aus der Ausschreibung zur Visualisierung der Schutzmaßnahme Grafiken (2): Architekten MEIER-EBBERS, 46145 Oberhausen

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