GB_03.2025

www.geruestbauhandwerk.de • 03 / 2025 25 Auch der dritte Kandidat erhielt keine Gegenstimme: Zum stellvertretenden Bundesinnungsmeister und Vizepräsidenten des Bundesverbandes für den Bereich Wirtschaft, Recht und Ausbildung wurde Sandro Rende bestimmt. Der Gerüstbauunternehmer aus Saarwellingen ist seit vielen Jahren stellvertretender Landesbevollmächtigter für den Landesbereich Rheinland-Pfalz/Saarland sowie Leiter des Arbeitskreises Wirtschaft, Recht und Ausbildung von Bundesinnung und Bundesverband. Emotional wurde es dann bei der Verabschiedung von Holger Budroweit. 16 Jahre hatte er dem Vorstand bzw. Präsidium von Bundesinnung und Bundesverband angehört und dabei stets mit Engagement und Leidenschaft für das Gerüstbaugewerbe gekämpft. „Du hast dich für deine Mannschaft auch den widrigsten Winden entgegengestellt“, lobte Nachbauer den passionierten Segler. Die Zusammenarbeit mit Budroweit sei stets von einem vertrauensvollen Miteinander geprägt gewesen – auch dort, wo man einmal unterschiedlicher Meinung war. Fortgesetzt wurde die Tagung am Nachmittag mit einem Fachvortrag. Gerüstbauunternehmer Karsten Weise referierte über den Rückbau der Talbrücke Sechshelden auf Vorschubrüstung. Das eindrucksvolle Bauprojekt zeigte die zunehmende Bedeutung von Infrastrukturprojekten für die Gerüstbaubranche, gerade angesichts der schwächelnden Konjunktur im Neubausektor. Ein weiteres „heißes Eisen“ griff tags darauf der traditionelle „Talk im Gerüst“ auf: „KI trifft Handwerk: Achtung! Fertig? Los??“. Auf dem Podium diskutierten IT-Experten, Gerüstbauunternehmer sowie ein Unternehmenscoach über das Für und Wider des Einsatzes Künstlicher Intelligenz in Handwerksunternehmen. Einig waren sich alle Teilnehmenden dabei in einer Sache: An der KI wird letztlich kein Weg vorbeiführen. Gerade in Zeiten des zunehmenden Fachkräftemangels können KI-Anwendungen Prozesse erleichtern und Personalressourcen einsparen. Kontrovers diskutiert wurde hingegen die Frage nach den Voraussetzungen. Wie weit muss ein Unternehmen bereits digitalisiert sein, um erfolgreich mit KI zu sein? IT-Experten warnten hier vor falscher Scheu und warben für den Einsatz niedrigschwelliger KI-Anwendungen zum Einstieg. Aus der Gerüstbaubranche war hingegen eher Skepsis zu vernehmen und der Ansatz, zunächst die Prozesse zu digitalisieren, ehe man über den Einsatz von KI nachgedenkt. Auch ethische Fragen wurden angesprochen und der richtige Umgang mit den Fehlern der Künstlichen Intelligenz. Dabei betonten alle Diskussionsteilnehmenden die Verantwortung des/der Unternehmer*in. Die Diskussion endete mit einem Appell an die Mitgliedsunternehmen, sich grundsätzlich dem Thema KI zu öffnen. Andernfalls bestehe die Gefahr, dass die technische Entwicklung die Branche überholt und die Unternehmen abhängt. Neben den inhaltlichen Impulsen bot die Tagung auch reichlich Gelegenheit zum Netzwerken. Ob beim Willkommensabend, an den Ständen der Hersteller im Ausstellungsbereich, beim Festabend im Delphi Showpalast oder beim abschließenden gemeinsamen Ausflug – es fehlte nicht an Gelegenheiten zum Austausch im Kollegenkreis „Wir konnten einmal mehr erleben, dass der Teamgeist in unserer Branche nicht nur ein Slogan ist“, betonte abschließend Sabrina Luther, Geschäftsführerin von Bundesinnung und Bundesverband Gerüstbau. „Wir stehen tatsächlich zusammen, und selbst kontroverse Diskussionen sind immer vom gemeinsamen Ziel geprägt, unser Gewerk voranzubringen.“

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