GB_04.2025

6 04 / 2025 gemacht und im Büro oder noch unterwegs wird dann ein Angebot handschriftlich oder digital erstellt. Wenn das Angebot dann geschrieben wurde und es zu einem Auftrag gekommen ist, wird üblicherweise ein Projekt- ordner analog oder digital angelegt und die Arbeitsvorbereitung bzw. alle notwendigen Arbeitsschritte zur Projektabwicklung beginnen. Man stelle sich nun eine mögliche digitale Arbeitsvorbereitung vor, die z. B. schon bei der Baustellenbesichtigung zur Kalkulation beginnt: Immer wieder kommt es bei Sanierungsarbeiten im Baubestand vor, dass es nur wenige oder auch gar keine Angaben zu dem Bestandsbauwerk gibt. Das kann bedeuten, dass Sie vor Ort ein „grobes“ Aufmaß von Hand (also analog) mit möglicher Feldeinteilung machen, um die notwendigen Gerüstmassen für die Kalkulation zu bestimmen. Dieser Vorgang ist in der Regel zeit- intensiv und oft werden vor Ort wichtige Maße „vergessen“, was gegebenenfalls erst im Büro bei der Kalkulation oder der Arbeitsvorbereitung auffällt. Das analoge Aufmaß ist bei den entsprechenden Objekten sicherlich auch heute sinnvoll. Bei größeren, komplexen oder schwer zugänglichen Objekten allerdings, kann ein digitales Aufmaß über einen 3D-Laserscanner oder dem Einsatz von Photogrammetrie über z. B. eine Drohnenkamera zur Erfassung aller geometrischen Daten des Bestandbauwerkes mit nur einem Arbeitsschritt sinnvoller sein. Im Auftragsfalle oder auch für die Kalkulation bzw. das Angebot kann man dann, z. B. für die gegebenenfalls notwendige Gerüst- planung, die bei der örtlichen Besichtigung erfassten Daten direkt weiterverwenden oder man bekommt diese bereits direkt von der ausschreibenden Stelle zugeschickt (Abb. 1). Bei der in Abbildung 1 gezeigten Bauwerksgeometrie wäre durch die polygonalen Fassadenflächen und dem vertikalen Rücksprung der Fassade ein analoges Aufmaß mindestens aufwendig, wenn nicht sogar ausgeschlossen gewesen. Durch das bauseitig zur Verfügung gestellte IFC-Modell (IFC = Industry Foundation Classes = digitale Beschreibung eines Gebäudemodelles) konnte praktisch am 1:1-Modell des Bestandsbauwerkes geplant werden, um alle Bereiche für den Gerüstbenutzer auch tatsächlich und planmäßig durch das Gerüst zugänglich zu machen. Beim Einsatz aktueller Branchensoftware wäre jetzt die technische Gerüstplanung einschließlich Visualisierung abgeschlossen. Die Übergabe gegebenenfalls an einen Gerüststatiker wäre bei Weiterverwendung des Datensatzes möglich und der Materialbedarf, die Ladeliste, das Transportgewicht und – wenn gewünscht – sogar die Montagezeit könnten automatisch im „Hintergrund“ von der jeweils eingesetzten Branchensoftware erstellt werden. Die Vorteile von digitalen Daten verschiedener Bestandsbauwerke in Bezug auf die Arbeitsvorbereitung und andere Dinge haben auch viele Städte, Kommunen und ausschreibende Architekten erkannt, so dass immer öfter digitale Datensätze, 3D-Scans, IFC-Modelle bereits bei der Anfrage der Gerüstkonstruktion zur Verfügung gestellt werden. Teilweise gibt es sogar schon Gerüst- TECHNIK Abb. 4: Vorderansicht = Stellplan Gerüstkonstruktion, Quelle: Ingenieure Tomshöfer & Partner PLANUNG, BERATUNG, SCHULUNG UND GUTACHTEN IM GERÜSTBAU Ingenieure Tomshöfer und Partner Zu den Kämpen 2a • 44791 Bochum Tel. 0234-5880733 • Fax 0234-5880734 info@ingenieure-am-werk.de www.ingenieure-am-werk.de Anzeige

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