GB_05.2023

10 05 / 2023 Kabelbrücken in Gerüstbauweise Kabelbrücken werden immer wieder oder auch immer öfter im Zuge von Neubauarbeiten oder von Sanierungsarbeiten benötigt, um z. B. Versorgungsleitungen über Verkehrswege bzw. Straßen zu führen. Die konstruktive Ausbildung der Kabelbrücken hängt dabei im Wesentlichen von dem aufzunehmendem Vertikalgewicht, der zu überbrückenden Spannweite oder auch der notwendigen Durchfahrtshöhe bei Straßenüberbrückungen ab. Branchenüblich sind Kabelbrücken in Gerüstbauweise mit einer lichten Durchfahrtshöhe von mindestens 4,50 m, die dabei Vertikallasten zwischen 10 kg und 60 kg aufnehmen und deren Spannweiten im Bereich von 6 m bis 12 m liegen. Hier kommen oft Kabelbrücken bestehend aus 2 bis 3 Gitterträgern z. B. GT 45 in Kombination mit Stahlrohr-Kupplungselementen zum Einsatz, die auf Rahmengerüsten oder Modulgerüsten gegründet werden (siehe Abb. 1 und Abb. 2). Die Lagesicherheit gegen Kippen und Gleiten wird dann entweder durch Ballast oder durch eine horizontale SR-Anbindung an ein Bestandsbauwerk sichergestellt, wobei auch oft eine Kombination aus Ballast und Horizontalanker zum Einsatz kommt. Dabei ist zu erwähnen, dass die Kabelbrücken weder ein typisches Arbeitsgerüst nach DIN EN 12811 noch ein typisches Schutzgerüst nach DIN 4420 oder ein typisches Traggerüst nach DIN EN 12812 darstellen, sondern eher als Mischkonstruktion der genannten Normen anzusehen sind. Diese sind unter Beachtung der LBO als auch der ZTVK-Ing (Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Ingenieurbauten) zu betrachten, zu konstruieren und nachzuweisen. Je nach Standort sind oft noch verkehrsrechtliche Regelungen wie z. B. Beschilderungen, Beleuchtung oder vorgegebene Mindestabstände von Straßen bzw. Verkehrswegen zu beachten und einzuhalten (siehe z. B. RSA 21 oder DGUV Regel 114-016 etc.). Das wiederum führt schnell zu Spannweiten zwischen 12 m und 22 m. Dies beeinflusst die konstruktive Ausführung der Kabelbrücke massiv. Zur Verdeutlichung sollen Beispielrechnungen die Veränderungen der von der Gerüstkonstruktion aufzunehmenden Belastungen (Schnittgrößen) in Abhängigkeit von der gebauten Spannweite zeigen (Abb. 3a-3d). TECHNIK Abb. 1: Kabelbrücke geradlinig mit Zwischenunterstützung über Hauptverkehrsstraße, Quelle: Ingenieure Tomshöfer & Partner

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