GB 06.2020

11 06.2020 situationen – spitze Winkel, Vor- und Rücksprünge oder aus- kragende bzw. freistehende Bauteile – kann der Gerüstbauer direkt auf die kleindimensionierten Flex Beläge und Horizontal- riegel wechseln. Ihre Ausgangsgrößen von 25 x 50 cm (Beläge) und 25 cm (Riegel) erlauben ein hochflexibles, passgenaues Einrüsten von komplexen Fassadendetails und ermöglichen dadurch die Montage des vorlaufenden Seitenschutz auch speziell in solchen Aufbausituationen. RUX: (kein Kommentar) Hünnebeck: Als Hersteller bieten wir mit unseren Systemen und Lösungen die Basis für eine optimale Arbeitssicherheit. Den- noch bleibt auch Verantwortung beim Anwender: Ohne das entsprechende Gefahrenbewusstsein und den korrekten Ein- satz der Systeme kann auch die TRBS nicht alle Gefahren aus- schließen. Die Vertrautheit und Routine mit den Systemen ist unumgänglich und sollte regelmäßig geschult und unterwiesen werden. Eine weitere Schwachstelle ist auch die momentane Vielfalt von nachgebauten Systemen am Markt, die als universell und markenunabhängig angeboten werden. Diese Systeme werden ohne dazugehörige Aufbau- und Verwendungsanleitung, Zu- lassung sowie ausreichender Schulung der Monteure einge- setzt. In der Kontrolle der passenden Lösung zum System liegt sicherlich noch ein verstecktes Potential, um eventuell noch vorhandene Gefahrenreste auszuschließen. ALTRAD plettac assco: Es wird bei einigen der Eindruck erweckt, dass die TRBS (eine technische Regel) die Bibel ist, die da- für sorgt, dass bei Befolgung jedes Risiko ausgeschaltet wird. Dies ist nicht der Fall, denn viele Aufgabenstellungen ergeben sich projektbezogen und werden nie über eine technische Re- gel abzubilden sein. Daher ist, neben den Entwicklungen der Hersteller, die Schulung und Ausbildung der auf dem Gerüst Tätigen zwingend erforderlich. Darüber hinaus sollten die Kon- trollbehörden flächendeckend, unabhängig von der Größe der Betriebe sowie systemübergreifend schauen, ob die TRBS mit all ihren Bestimmungen umgesetzt wird. Dies ist laut unserem Kenntnisstand nur bedingt der Fall. So wird der Einsatz von nicht zugelassenen Systemen und Plagiaten geduldet, obwohl dies klar und unmissverständlich in der TRBS anderslautend geregelt ist. DER GERÜSTBAUER: Worauf wird Ihr Unternehmen mit Blick auf einen verbesserten Arbeits- und Gesundheitsschutz in Zu- kunft seine/n Entwicklungsschwerpunkt/e setzen? PERI: Zum einen treiben wir das Prinzip des systemintegrierten, vorlaufenden Seitenschutzes weiter voran und übertragen die- sen mittlerweile auch auf die Zugangstechnik. So bieten wir die Easy Treppe mit vorlaufendem Geländer an. Auch hier ist die Montage ohne Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) aus dem gesicherten Gerüstfeld ausführbar. Der andere PERI UP Schwerpunkt ist die konsequente Reduk- tion der Bauteilgewichte. Bei der heute geforderten Arbeitskon- zentration und Montagegenauigkeit zählen hohe Arbeitslasten zu den gesundheitsschädlichsten Stressfaktoren. Hier bieten die PERI UP Bauteile durch hochfeste Stähle und spezielle entwickelte Bauteilprofile signifikante Gewichtsvorteile, die das Personal bei Montage und Demontage stark entlastet. Zudem analysieren wir systematisch alle weiteren typischen Unfallur- sachen im Gerüstbau, die sich aus dem Ausrutschen, Anschla- gen, Hängenbleiben oder durch herabfallende Gegenstände ergeben können, um auch hier praxisgerechte Detaillösungen anbieten zu können. RUX: Das Team von Scafom-rux wird seinen Entwicklungsgrund- sätzen treu bleiben. Die Modifikation der Produktgeometrie, Einsatz moderner Materialien und verschleißarme Produkte sind wichtige Bestimmungsfaktoren für sicheres Arbeiten am und im Gerüst. Außerdem werden wir die Palette TRBS-konfor- mer Produkte durch geeignete Ideen und Markttrends erwei- tern. Zur Hardware gehört aber auch Know-how. An verschie- denen Standorten bieten wir Höhensicherheitstrainings an, die noch weiter in den Fokus rücken werden. Hünnebeck: Für Hünnebeck stellen Gesundheit und Sicherheit zentrale Werte dar, die wir als oberste Priorität in all unsere Produkte miteinbringen. Wir werden auch in Zukunft unseren Entwicklungsschwerpunkt auf qualitativ hochwertige Lösungen setzen, die zur Verbesserung des Arbeitsschutzes beitragen. Die Belange unserer Kunden bezüglich Wirtschaftlichkeit, Er- gonomie und Sicherheit werden hier genauso miteinfließen wie die Anforderungen der internationalen Märkte. ALTRAD plettac assco: Unsere Entwicklungen basieren weiterhin auf dem Grundsatz „Mit Sicherheit wirtschaftlich“. Diese An- forderung unserer Kunden beherzigen wir. Es geht uns nicht um kurzfristige eigene, wirtschaftliche Erfolge, sondern um den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg unserer Kunden sowie um deren Planungssicherheit – und damit unseren langfristigen Erfolg. DER GERÜSTBAUER: Wird durch die TRBS 2121-1 nach Ihrer Einschätzung das Zusammenwirken von Wirtschaftlichkeit und Sicherheit im Gerüstbau erschwert oder verbessert? PERI: Beim PERI UP Gerüstbaukasten stellt sich diese Frage eher anders herum. Wir sagen, dass eine verbesserte Wirtschaftlich- keit erst durch die erhöhte Sicherheit überhaupt möglich wird. Das allerdings setzt voraus, dass alle technischen Sicherheits- einrichtungen systemintegrierte Bauteile im Regelaufbau eines Gerüstes sind. Sobald diese Sicherheitseinrichtungen aus Zu- ARBEITSSICHERHEIT

RkJQdWJsaXNoZXIy MjY5NTE=