GB 06.2020

30 06.2020 Der zusätzliche Pinn Wie Gerüstbauer Kühl seine eigene Idee zur Serienreife brachte Gerüstbauer Marc Kühl aus Lünen liebt seinen Beruf. Täglich fährt er selbst mit raus auf die Baustellen, die sein Betrieb im gesamten Ruhrgebiet einrüstet. Mit 30 Mitar- beitern ist Gerüstbau Kühl mittlerweile kein kleines Un- ternehmenmehr und bei der Sicherheit seiner Mannschaft geht Marc Kühl prinzipiell keine Risiken ein. Doch die an- gekündigte Einführung der TRBS 2121-1 im Februar 2019 stellte auch ihn im Vorfeld vor neue Herausforderungen. Diskussionen über den Sinn oder die Ausführung der Techni- schen Regeln für Betriebssicherheit halfen nicht, der vorlaufende Seitenschutz sollte zukünftig oberste Priorität haben. Umgesetzt wurde er bei Kühls sowie bei vielen anderen Gerüstbauern zu- nächst durch den Einsatz von Montagesicherungsgeländern (MSG). „Wer mit MSG-Systemen arbeitet, kennt die Vor- und Nachteile“, so Marc Kühl. „Sie erfüllen ihren Zweck, sind aber umständlich zu handhaben, sperrig und nehmen eine Menge Platz auf dem Lkw ein.“ Weitere Nachteile sind laut Kühl, dass die temporären Geländer aus Aluminium sehr empfindlich gegen Verschmutzung sind. Klemmende und verzogene MSG-Bauteile hat er schon mehrfach aussortieren müssen. Im Frühjahr 2019 fing der Gerüstbauer aus Lünen daher an, nach einer für seine Bedürfnisse besseren Lösung zu suchen. „Wir mussten ja was machen“, erinnert sich Marc Kühl heute. „MSG war für mich natürlich keine Dauerlösung und ich musste einen anderen Weg finden, bei dem ich meinen großen, bereits vorhandenen Materialbestand möglichst komplett weiter benut- zen konnte.“ Daher hat Kühl ein bisschen getüftelt. Er grübelte, machte erste Skizzen am Schreibtisch und nach kurzer Zeit war die Idee des „zusätzlichen Pinns“ geboren! Aus dem „was so herumlag“, baute er den Prototypen zunächst aus Rohren und Kupplungen. Eine Konstruktion entstand, die sei- ner Idee von einem integrierten voreilenden Geländer schon recht nahe kam. „Im Grunde hatte ich das vorhandene Rahmengerüst nur um einen weiteren Aufnahmepunkt erweitert,“ erklärt Kühl. „In Kombination mit einem zusätzlichen Geländerpfosten konn- ten wir so das Geländer vorlaufend montieren.“ Dabei konstruierte Kühl den Aufnahmestiel so, dass er in einem Winkel von 4 Grad nach innen weist, damit der Abstand des da- ran montierten Geländers zum Monteur möglichst gering ausfällt. Als Marc Kühl realisierte, dass seine Idee funktioniert, nahm er Kontakt zu Tobias Barnewitz von MJ-Gerüst auf. „Der Pinn“ musste in Serie gebaut werden! HERSTELLER INFO

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