GB_06.2025

35 06 / 2025 Zu dem wenig belastbaren Fußboden kamen die Wünsche des Aufraggebers, die Kirche auch während der mehrere Monate dauernden Sanierungsarbeiten weiter in Teilen nutzen zu wollen. Großflächig Stützkonstruktionen unter dem Kirchendach zu verbauen, um die anfallenden Lasten gleichmäßig zu verteilen, waren also keine Option. „Der große Teil des Innenraums sollte weiter für Gottesdienste, Taufen, Hochzeiten oder Konzerte nutzbar bleiben, so haben wir uns selbst zur Aufgabe gemacht, die 600 Quadratmeter Arbeitsgerüst auf lediglich zehn Stütztürmen zu gründen“, erklärt Dölz. Was sich so einfach liest, stellte in der Praxis einen wahren Kunstgriff dar. Die Konzentration der Lasten aus der riesigen Arbeitsplattform in nur zehn Stellpunkte und die wiederum möglichst großflächige Lasteinleitung in den Kirchenboden erforderte erheblichen Aufwand – und eine Technik, die schon die alten Ägypter kannten: Lastverteilung über ein eingefasstes Sandbett. „Der geflieste Boden der Kirche weist minimale Unebenheiten auf“, erläutert Diplom-Ingenieur Dölz. „Die enormen Lasten der Stütztürme konnten wir nicht einfach punktuell dort hineinleiten. Unser Ansatz war, die Last absolut gleichmäßig auf nur sechs Quadratmeter Fläche pro Turm zu verteilen.“ Hierbei half der Quarzsand. „Der Sand verhält sich bei Druck wie eine Flüssigkeit. Er gleicht die kleinsten Unebenheiten aus.“ Zum Einsatz kamen stabile Schalungsträger, um die Lasten der Gerüstfußpunkte aufzunehmen sowie Holzwerkstoffplatten und Quarzsand zur absolut gleichmäßigen Verteilung der Lasten auf dem wertvollen Kirchenboden. Um den Sand an Ort und Stelle zu behalten, ohne dass er davonfließt, errichteten die Männer der Firma Fleck Holzkästen, in denen eine fünf Zentimeter hohe Schicht aus Quarzsand direkt auf den Fliesenboden gegeben wurde. Darauf folgten mehrere Lagen Holzwerkstoffplatten und Schalungsträger. Erst nach drei Lagen Schalungsträgern erfolgte die Fußgründung der Stütztürme. „So haben wir einen Lastausbreitungswinkel von 45 Grad erreicht, der die flächige Lastverteilung sicherstellte.“ Über 200 Kilogramm Nutzlast pro Quadratmeter verfügte die Arbeitsplattform unter der Kirchendecke. Nutzlast und Eigengewicht der Gerüste wurden in insgesamt zehn nur sechs Quadratmeter große Quarzsandbetten eingeleitet und weiter perfekt auf dem empfindlichen Kirchenboden verteilt. Die Sandauflagerung, eine Technik, die schon beim Bau der Pyramiden eingesetzt wurde, hatte Diplom-Ingenieur Andreas Dölz hier vorbildlich umgesetzt. Den Bau der mächtigen Arbeitsplattform in 25 Metern Höhe realisierten die Männer von Fleck Gerüstbau mit MJ COMBI Modulgerüst. Es bildete die Grundlage für die Stütztürme und die 600 Quadratmeter Arbeitsfläche. Ein nahezu staubdichter Kasten aus OSB-Holzplatten schloss die Gerüstbauarbeiten in luftiger Höhe ab und sorgte dafür, dass die Besucher der Kirche vor Schmutz, Lärm oder herabfallenden Gegenständen geschützt waren. HERSTELLER INFO www. www. Auf Sicherheitsnetze von Huck können Sie sich verlassen! www.huck.net · www.huck.net Verkauf, Vermietung und Montage von Personenauffangnetzen. Manfred Huck GmbH Asslarer Weg 13-15 · 35614 Asslar-Berghausen Tel.: +49 (0) 6443 63-0 · Fax: +49 (0) 6443 63-29 www.huck.net · email: sales.de@huck.net Anzeige MJ-Gerüst GmbH Ziegelstraße 68 • D-58840 Plettenberg Tel. +49 2391 8105 350 info@mj-geruest.de • www.mj-geruest.de Zur Sanierung der Kirchendecke in 25 Metern Höhe wurde eine 600 Quadratmeter große Arbeitsfläche geschaffen. Darunter konnten weiterhin Gottesdienste und Konzerte stattfinden.

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