agbau_01.2024

Vom Schlusslicht zum Vorzeigebetrieb Von seinem früheren Arbeitgeber kannte Hanspeter Kurzen das Projekt „Integrierte Sicherheit“ der Suva (Schweizerische Unfallversicherungsgesellschaft). Er wollte dies auch bei Stryker realisieren. Zum Projektstart kamen zwei Sicherheitsexperten der Suva für zwei Tage ins Unternehmen und führten eine umfangreiche ASGS-Analyse durch. “Das Resultat: Unsere bisherige Gefährdungsermittlung war lückenhaft und die internen Sicherheitsaudits führten wir bis jetzt mit zu wenig Tiefgang durch“, erinnert sich Kurzen. Den Kader auf „Integrierte Sicherheit“ einschwören In einem Seminar außerhalb der Stryker-Gebäude wurden alle Vorgesetzten zum Thema „Integrierte Sicherheit“ befähigt, sensibilisiert und motiviert. Kurzen blickt heute noch gerne auf diese beiden Tage zurück: „Das war ein absolutes Highlight. Vielen wurde dabei zum ersten Mal bewusst, dass sie selbst und nicht der Sicherheitsbeauftragte verantwortlich für die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz sind. An diesem Seminar konnten wir das Feuer für diese wichtige Thematik entfachen.“ Innerhalb des Projektteams wurden gemeinsam etliche Sicherheits- und Präventionsmaßnahmen definiert und umgesetzt: Beschaffung einer neuen Bandsägemaschine; Nachrüstung der Lagergestelle mit Anfahrschutz, Durchschubsicherungen und Gitterauflagen; Beschaffung diverser Podestleitern für Arbeiten in der Höhe; Realisierung der kompletten Ex-Lager-Ausstattung wie z. B. Ex-Fasswender, Ex-Ameise und Ex-Fasspumpen; Montage diverser Handläufe und Installation einer rollstuhlgängigen Eingangsrampe, Beschaffung ergonomisch verstellbarer Packtische für den Fertigwarenlagerbereich; Umsetzung von Geh- und Fahrwegoptimierungen; Beginn präventiver Instandhaltungsarbeiten und so weiter. Für die Geschäftsleitung standen nicht die Kosten im Vordergrund, sondern vielmehr die Arbeitsplatzsicherheit der Mitarbeitenden. 80 % weniger Unfälle „In den vergangenen drei Jahren konnten die Berufsunfälle um 80 % gesenkt werden“, sagt Kurzen sichtlich stolz. Dazu beigetragen haben unter anderem auch die vielen Gefahrenmeldungen der Mitarbeitenden. 2019 lag die Zahl der Meldungen noch bei 83, 2023 sind schon 1.258 Meldungen eingegangen. Die Meldungen allein verhindern jedoch noch keine Unfälle. Wichtig ist, dass die Gefahrensituationen umgehend behoben werden. In über 85 % der Fälle gelingt Kurzens Team das durchschnittlich innerhalb von 30 Tagen. Diese 3 Vorteile bietet das Projekt „Inte- grierte Sicherheit“ 1.Nachhaltige Präventionskultur dank Hilfe zur Selbsthilfe 2. Sichere, gesunde Arbeitsplätze 3.Weniger Unfälle und tiefere Kosten Quelle: Schweizerische Unfallversicherungsgesellschaft – Suva, Luzern, Schweiz 24 Meldungen

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