20 Recht 2. Rechtzeitige Einbindung von Expert*innen Nachfolgeplanung ist interdisziplinär – juristische, steuerliche und emotionale Fragen greifen ineinander. Eine enge Zusammenarbeit von Rechtsanwält*in, Steuerberater*in und Notar*in ist entscheidend. • Klare Verhältnisse schaffen, bevor Konflikte entstehen • Steuerfallen vermeiden (z. B. bei Schenkung oder Erbschaft) • Gestaltungsspielräume optimal nutzen 3.Unternehmensnachfolge als Prozess begreifen – nicht als einmaliges Ereignis Viele Unternehmer*innen unterschätzen, wie komplex und zeitintensiv eine Nachfolge sein kann. Es reicht nicht, „irgendwann“ ein/e Nachfolger*in zu benennen. • Frühzeitig mit der Planung beginnen (idealerweise 3 bis 5 Jahre vorher) • Nachfolger*in in Prozesse einbinden und schrittweise Verantwortung übertragen • Notfallregelungen für unerwartete Ereignisse treffen Tipp: Auch in Familienunternehmen lohnt es sich, mögliche Szenarien offen zu besprechen – Konfliktpotenzial lässt sich durch klare Regeln deutlich reduzieren. Handlungsempfehlungen für Unternehmer*innen Damit eine Unternehmensnachfolge gelingt, braucht es mehr als nur gute Absichten. Entscheidend ist eine strukturierte Vorbereitung – juristisch, steuerlich und menschlich. Diese fünf Empfehlungen helfen dabei, Risiken zu minimieren und den Generationswechsel erfolgreich zu gestalten: 1.Frühzeitig mit der Nachfolgeplanung beginnen Eine durchdachte Nachfolge braucht Zeit – mindestens drei bis fünf Jahre. Wer zu spät handelt, gerät leicht unter Druck oder riskiert ungeplante Notlösungen. 1. Zeitpuffer für Gespräche, Verhandlungen und Umstrukturierungen einplanen 2.Nachfolger*innen gezielt auf ihre künftige Rolle vorbereiten 3.Interne und externe Optionen offen prüfen (Familie, MBO, Verkauf etc.) 2.Gesellschaftsvertrag professionell prüfen und anpassen Veraltete oder lückenhafte Verträge zählen zu den größten Risikofaktoren. Sie sollten gemeinsam mit einem/einer Rechtsanwält*in auf Nachfolgetauglichkeit geprüft werden. 1.Eintritts- und Austrittsklauseln konkret regeln 2.Abfindungs- und Bewertungsverfahren fair und nachvollziehbar gestalten 3.Erbrechtliche Aspekte mit einbeziehen 3.Klare Kommunikation mit allen Beteiligten Transparenz ist entscheidend – sowohl innerhalb der Familie als auch gegenüber Mitgesellschafter*innenn und Mitarbeiter*innen. 1. Erwartungen offen ansprechen 2.Rollen, Zuständigkeiten und Zeitpläne früh festlegen 3.Vertrauen durch Planungssicherheit schaffen
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