agbau_03.2025

In Kooperation mit: 03 | 2025 Arbeitssicherheit I Gesundheit I Koordination

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Beate Bernheine Markus Hüger 3 Editorial I Inhalt Impressum: Verlag fachverlag bernheine UG (haftungsbeschränkt) Postfach 210625 I 41432 Neuss Tel. +49 2137 932248 I Fax +49 2137 932247 www.bernheine-medien.de info@bernheine-medien.de Verlags- und Anzeigenleitung Beate Bernheine Erscheinungsweise viermal jährlich Layout Maritta Gorgs Titelfoto stock.adobe.com / Dragana Gordic Copyright fachverlag bernheine UG; Alle Rechte vorbehalten. Die Redakteure der einzelnen Artikel sind für ihre Inhalte selbst verantwortlich. Kürzungen vorbehalten. 4 Arbeitssicherheit Gesundheitsförderung 8 Arbeitssicherheit Sicherheit auf dem Bau 10 Arbeitssicherheit Neue Herausforderungen 12 Unternehmensführung Win-Win-Win Situation 16 Meldungen 24 Rechtstipp Zählen lange Wege im Betrieb zur Arbeitszeit? 27 Veranstaltung Wettkampf der Seilzugangstechniker 28 Veranstaltung A+A 2025 30 Termine 32 Produktinformationen 44 Verband der Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinatoren: Verbandsnachrichten (VSGK) 47 Bundesverband Deutscher Baukoordinatoren: Verbandsnachrichten (BDK) Nächste Ausgabe: 13.11.2025 Postfach 210625 Tel. +49 2137 932248 Sehr geehrte Leserinnen und Leser, das Themenangebot dieser Ausgabe ist breit gefächert, von betrieblicher Gesundheitsförderung und neuen Herausforderungen für die Arbeitssicherheit über eine gelungene Unternehmensnachfolge bis SiGeKo-Kosten und neuen Weiterbildungs- und Veranstaltungsvorschlägen sowie Produktvorstellungen. Arbeiten Sie sicher und bleiben Sie gesund! Ihr Team von a.g.bau

Gesundheitsförderung Wohl und Wehe?! Was der Betrieb zum Erhalt der Arbeitskraft beitragen kann. Betriebliche Gesundheitsförderung: Investition in eine gesunde Zukunft Die Anforderungen an Unternehmen und ihre Mitarbeitenden steigen stetig: Fachkräftemangel, Digitalisierung, Leistungsdruck und ein zunehmendes Durchschnittsalter in der Belegschaft fordern neue Antworten in der Arbeitswelt. Die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) hat sich dabei als ein zentraler Hebel für nachhaltige Unternehmenserfolge etabliert. Besonders der „Fachkräftemangel“ hat sich im öffentlichen Diskurs zu dem zentralen Thema entwickelt und wird aktuell auch von der Politik (2.000,00 Euro steuerfrei für Rentner) in der Hoffnung bespielt, das stetig anwachsende Delta zwischen benötigten und vorhandenen Arbeitskräften durch die Weiterbeschäftigung von Rentnern am Wachstum hindern zu können. Die Betriebliche Gesundheitsförderung umfasst weitaus mehr als den allzeit bekannten Obstkorb. Unter der Überschrift „BGF“ sind alle systematischen Maßnahmen in Unternehmen gemeint, die dazu beitragen, die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden zu erhalten und zu fördern. Ziel ist es, krankheitsbedingte Ausfälle zu reduzieren, die Arbeitsfähigkeit zu sichern und die Motivation langfristig zu stärken, um somit im Ergebnis die Produktivität der Mitarbeitenden zu steigern und die Kosten der Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall zu reduzieren. BGF beruht auf dem Prinzip der Verhältnis- und Verhaltensprävention: • Verhältnisprävention: Optimierung der Arbeitsbedingungen (z. B. ergonomische Arbeitsplätze, gesunde Arbeitszeiten, Lärmreduktion). • Verhaltensprävention: Förderung gesundheitsbewussten Verhaltens (z. B. Bewegung, Ernährung, Stressbewältigung). Der Krankenstand in Deutschland lag laut dem Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (2023) bei durchschnittlich 5,31 % – das entspricht rund 20 Fehltagen pro Jahr und Mitarbeiter. Studien zeigen, dass durch gezielte BGF-Maßnahmen der Krankenstand um bis zu 25 % gesenkt werden kann (igaReport 28) (Abb. 1). Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) beziffert den Return on Investment (ROI) von BGF-Maßnahmen mit einem Verhältnis von 1:2,70 – also 2,70 Euro Nutzen pro investierte Euro. Weitere positive Auswirkungen der Betrieblichen Gesundheitsförderung können z. B. sein: • Reduzierte Fluktuation durch höhere Mitarbeiterzufriedenheit • Verbessertes Betriebsklima und Teamzusammenhalt 4 Arbeitssicherheit

• Attraktivität als Arbeitgeber auf dem Arbeitsmarkt Viele Unternehmen wissen nicht, dass sie bei der Einführung oder Erweiterung von BGFMaßnahmen auf umfangreiche Fördermittel u. a. durch die Sozialversicherungsträger zugreifen können. Diese Fördermittel lassen sich in zwei zentrale Kategorien gliedern: A) Förderungen durch Berufsgenossen- schaften (BG) und Unfallkassen Die Berufsgenossenschaften sind Träger der gesetzlichen Unfallversicherung und unterstützen Betriebe dabei, Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren zu vermeiden. Auch Maßnahmen zur Gesundheitsförderung gehören in ihren Zuständigkeitsbereich. Leistungen und Angebote: • Kostenfreie Beratung durch Präventionsberater und Beraterinnen der BG BAU • Informationsmaterialien und Handlungshilfen z. B. Checklisten zur ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung oder zur psychischen Gefährdungsbeurteilung • Seminare und Schulungen für Führungskräfte und Mitarbeitende • Ergonomie-Workshops Rückenschulen oder Bewegungsprogramme • Förderung von Pilotprojekten in bestimmten Branchen (z. B. Pflege, Bau) Beispiele: • Die BGW (Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege) bietet das BGF-Programm „BGW Gesundheitsmobil“ – ein mobiles Gesundheitszentrum, das direkt zum Betrieb kommt. • Die BG BAU fördert Gesundheitsaktionen auf Baustellen mit dem Projekt „BAU auf Gesundheit!“. Je nach Maßnahme übernehmen Berufsgenossenschaften einen Teil oder sogar die vollständigen Kosten – insbesondere bei Präventionsprojekten, die einer breiteren mitarbeitenden Gruppe zugutekommen. B) Förderungen durch die Deutsche Renten- versicherung (DRV) Die Rentenversicherung hat ein zentrales Interesse daran, die Erwerbsfähigkeit ihrer Versicherten zu erhalten – besonders vor dem Hintergrund einer alternden Bevölkerung. Im Rahmen der betrieblichen Präven5 Arbeitssicherheit Abb. 1: AU-Erwerbspersonen 2022/2023; Quelle TKK Gesundheitsbericht 2024

tion nach § 14 SGB VI bietet sie Programme zur Förderung der Gesundheit an. Leistungen und Programme: "RV-Fit": Das Präventionsprogramm der DRV • Zielgruppe: Erwerbstätige mit ersten gesundheitlichen Beschwerden (z. B. Rücken, Herz-Kreislauf, Psyche) • Inhalte: 3-6 Monate mit Gesundheitsanalysen, Bewegungseinheiten, Ernährungstraining und Stressbewältigung • Ablauf: Kombination aus Präsenzphase in einer Reha-Einrichtung und wohnortnahem Training • Kostenfrei für Arbeitgeber und Arbeitnehmer BEM-orientierte Präventionsmaßnahmen Im Rahmen des Betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) bietet die DRV gezielte medizinische und arbeitsplatzbezogene Unterstützungsmaßnahmen zur Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit an. "Reha vor Rente" Frühzeitige Förderung von Rehabilitationsmaßnahmen bei gefährdeter Erwerbsfähigkeit – auch präventiv. Betriebe können aktiv Vorschläge für Maßnahmen machen. Finanzierung und Antragstellung: • Die Kosten für Programme wie RV-Fit trägt vollständig die Rentenversicherung. • Unternehmen müssen sich lediglich an der Organisation und ggf. an der Freistellung beteiligen. • Beantragung erfolgt in Kooperation mit dem Betriebsarzt oder dem BEM-Team. Praxisnahe Umsetzung – Schritte zur erfolgreichen BGF Eine wirksame BGF muss individuell auf das Unternehmen und die Belegschaft zugeschnitten sein. Diesbezüglich bedarf es einer engen Zusammenarbeit von Unternehmern, Führungskräften, Betriebsärzten, Fachkräften für Arbeitssicherheit und Vertretern der Sozialversicherungsträger wie z. B. Berufsgenossenschaften und Rentenversicherung. Der Umsetzungsprozess gliedert sich in der Regel in folgende Phasen: 1. Bedarfsanalyse • Gesundheitsbefragungen • Auswertung von Fehlzeiten • Arbeitsplatzbegehungen 2. Zielfestlegung • Konkrete Ziele formulieren (z. B. Senkung der Rückenerkrankungen um 20 %) 3. Maßnahmenplanung • Auswahl der Maßnahmen aus den Bereichen Bewegung, Ernährung, Suchtprävention, Stressmanagement etc. • Zusammenarbeit mit externen Partnern (z. B. Krankenkassen, Sportvereinen, Physiotherapeuten) 4. Umsetzung • Durchführung von Kursen, Workshops, Gesundheitstagen • Kommunikation an die Mitarbeitenden • Freistellungsmöglichkeiten und Einbindung der Führungskräfte 5. Evaluation • Nachverfolgung von Kennzahlen (Krankenstand, Teilnahmequoten, Zufriedenheit) • Ableitung von Folgeaktionen 6 Arbeitssicherheit

Kennzahlen und Erfolgsindikatoren in der BGF Unternehmen, die BGF strategisch einsetzen, sollten die Wirksamkeit messbar machen. Wichtige Kennzahlen sind u. a.: Kennzahl Vorher Nach BGFMaßnahmen Durchschnittliche Fehltage pro MA 20 Tage 15 Tage (-25 %) Krankenstand 5,5 % 4,0 % Produktivitätsindex (interner Wert) 100 108 (+8 %) Mitarbeiterzufriedenheit (Skala 1–10) 6,8 8,1 Fluktuationsrate 12 % 8 % Quelle: TK-Gesundheitsreport, IAB, Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) Welche Rolle spielen Krankenkassen in der BGF? Auch die gesetzlichen Krankenkassen nach § 20b SGB V sind wichtige Partner. Sie unterstützen Betriebe mit: • Kostenübernahme von Gesundheitskursen • Gesundheitstagen im Unternehmen • Analyse-Tools wie Gesundheitsberichte • Moderation von Gesundheitszirkeln Die Förderung beträgt je nach Maßnahme und Größe des Unternehmens bis zu 500 Euro pro Mitarbeitendem und Jahr. Fazit: Gesunde Mitarbeitende – gesunde Unternehmen Die Betriebliche Gesundheitsförderung ist weit mehr als ein freiwilliges Zusatzangebot – sie ist ein strategischer Erfolgsfaktor. Unternehmen, die aktiv in die Gesundheit ihrer Belegschaft investieren, profitieren nachweislich von einer höheren Produktivität, geringeren Fehlzeiten und einer gestärkten Arbeitgebermarke. Dank umfangreicher Fördermöglichkeiten durch Berufsgenossenschaften, die Deutsche Rentenversicherung und die Krankenkassen sind diese Maßnahmen auch für kleine und mittelständische Unternehmen realisierbar. Entscheidend ist, BGF langfristig in die Unternehmenskultur zu integrieren – gemeinsam mit Führungskräften und Mitarbeitenden. Die betriebliche Gesundheitsförderung bietet die Möglichkeit, die Gesundheit der Mitarbeitenden zu erhalten oder wohlmöglich zu verbessern. Dies stärkt nicht nur die Bindung an das Unternehmen, sondern steigert gleichzeitig auch die Produktivität der Mitarbeitenden. Wer heute in Gesundheit investiert, sichert die Leistungsfähigkeit von morgen. 7 Meldungen → Der Autor Nils Bücker, geboren 1981, ist Gerüstbauermeister, geprüfter Betriebswirt (HwO) und Fachkraft für Arbeitssicherheit. Sein Wirkungsradius erstreckte sich vom klassischen Fassadengerüst über Industriegerüste im Raffinerie- und Energiesektor bis hin zu Sonderkonstruktionen aus Arbeits- und Schutzgerüsten in Kombination mit Traggerüstelementen für Brückensanierungen. Seit 2018 beschäftigt er sich intensiv mit den Fragen rund um den Arbeitsschutz im Gerüstbau. → Weitere Informationen Tomshöfer + Partner, Nils Bücker Zu den Kämpen 2a, D-44791 Bochum Tel. +49 234 5880733 Mobil +49 152 08926191 n.buecker@ingenieure-am-werk.de www.ingenieure-am-werk.de

Sicherheit auf dem Bau Warum Arbeitsschutz auf der Baustelle mehr ist als nur Vorschrift Auf Baustellen kann jede Nachlässigkeit schwerwiegende Folgen haben. Besonders im Brücken- oder Hochbau entstehen täglich komplexe Gefährdungssituationen. In vielen Fällen sind diese nicht auf technische Mängel zurückzuführen, sondern auf unzureichendes sicherheitsgerechtes Verhalten und mangelnde Sicherheitsvorkehrungen. Wenn der Arbeits- und Gesundheitsschutz nur als ein „notwendiges Übel“ gesehen wird, ist der Weg zu unsicheren Handlungen und Arbeitsunfällen nicht weit. Eine solche Einstellung führt dazu, dass seitens des Unternehmens erforderliche Schutzmaßnahmen nicht bereitgestellt oder von den Beschäftigten nicht genutzt werden. Die Folgen können schwere Arbeitsunfälle und rechtliche Folgen für das Unternehmen sein. Die wichtigsten Maßnahmen zur Vermeidung von Abstürzen In Deutschland gibt es zahlreiche rechtliche Anforderungen an den Arbeits- und Gesundheitsschutz. Hierzu zählen beispielsweise die Pflicht zur Erstellung von Gefährdungsbeurteilungen, das Vorhalten von Betriebsanweisungen sowie die Durchführung von Unterweisungen und Prüfungen. Dennoch sind Regelungen nur dann wirkungsvoll, wenn sie durch Unternehmen und ihre Beschäftigten auch eingehalten werden. Im Arbeits- und Gesundheitsschutz bedeutet das, dass vor allem die Einstellungen von Führungskräften und Mitarbeitenden gegenüber Schutzmaßnahmen darüber entscheiden, wie sich Betroffene bei Routinearbeiten oder Störungen im ursprünglichen Arbeitsablauf verhalten. Unternehmen, die auf dezentralen Baustellen sicherstellen wollen, dass auch im Zweifelsfall „Stopp“ gesagt wird, sollten gezielt am Safety Mindset und der Risikokompetenz ihrer Führungskräfte und Mitarbeitenden arbeiten. Eine weitere Grundvoraussetzung ist ein offener Umgang mit Fehlern auf Baustellen. Es braucht das Gespräch über Schäden sowie Arbeits- und Beinaheunfälle, um daraus lernen zu können. Daher sollten alle im Unternehmen ermutigt werden, Vorfälle zu melden. Das bedeutet nicht, dass bei wiederholten Verstößen gegen Vorgaben auf Konsequenzen verzichtet werden muss. Die Bedeutung von Kontrollen zur Verhinderung von Arbeitsunfällen auf Baustellen Das Arbeitsschutzkontrollgesetz sieht vor, dass jedes Jahr fünf Prozent aller Unternehmen hinsichtlich der Einhaltung von rechtlichen Bestimmungen kontrolliert werden. Das bedeutet in der Praxis allerdings, dass jedes Unternehmen nur einmal innerhalb von 20 Jahren mit einer Kontrolle rechnen muss. Grundsätzlich sollte nicht die Kontrolle durch Aufsichtsbehörden der Beweggrund für sichere und gesunde Arbeitsplätze sein, sondern unternehmerische und wirtschaftliche Vernunft. Gerade auf Baustellen fehlt heute häufig Personal, ein Ausfall von Mitarbeitenden über mehrere Tage oder gar Wochen trifft daher auch das Unternehmen spürbar. Genau aus diesem Grund sollten sich mittel8 Arbeitssicherheit

ständische Unternehmen und Konzerne im Baugewerbe, ebenso wie kleinere Betriebe, intensiver mit dem Arbeits- und Gesundheitsschutz befassen. Es braucht eine funktionierende Organisation des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, eine Organisation ohne unnötige Hürden und mit der klaren Erwartung, dass jeder Mitarbeitende bei unsicheren Zuständen die Arbeit einstellen kann, ohne Sorge vor negativen Konsequenzen haben zu müssen. Vorbildrolle von Führungskräften ist entscheidend Ob Bauleiter, Polier oder Projektleiter: sichere und gesunde Arbeitsplätze sind in erster Linie auch ein Führungsthema. Nicht nur, weil eine Fürsorgepflicht gegenüber den Mitarbeitenden besteht, sondern auch, weil sich Mitarbeitende an ihrem direkten Vorgesetzten orientieren. Umso wichtiger ist es, dass Führungskräfte eine klare Vorbildrolle einnehmen. Eine solche Vorbildrolle umfasst nicht nur, dass Bauleiter, Projektleiter und Poliere auf ihr eigenes Verhalten und das Tragen der persönlichen Schutzausrüstung achten, sondern auch, dass unsicheres Verhalten von Mitarbeitenden aktiv angesprochen wird. Ebenso ist der tägliche Blick auf die Baustelle wichtig, um potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen. Möglichkeiten zur Förderung von Schutzausrüstung und Schulungskosten. Die Berufsgenossenschaften fördern sichere und gesunde Arbeitsplätze durch Bonusprogramme. So können einzelne Schutzmaßnahmen finanziell bezuschusst werden. Darüber hinaus sind grundlegende Schulungen, wie beispielsweise zu den Aufgaben von Führungskräften im Arbeitsschutz, kostenlos über die Mitgliedsbeiträge möglich. → Weitere Informationen WandelWerker Consulting GmbH Anna Ganzke & Stefan Ganzke service@wandelwerker.com www.wandelwerker.com 9 Arbeitssicherheit → Über Stefan Ganzke und die WandelWerker Consulting GmbH: Stefan Ganzke ist zusammen mit Anna Ganzke Gründer und Geschäftsführer der WandelWerker Consulting GmbH. Gemeinsam mit ihrem Team unterstützen die beiden mittelständische Unternehmen und Konzerne dabei, die Arbeitsunfälle kontinuierlich und nachhaltig zu senken sowie eine gelebte Arbeitsschutzorganisation zu entwickeln. FachbuchARBEITSSICHERHEIT IM GERÜSTBAU Viktor Ricken Informationen und Bestellung: https://bernheine-medien.de/arbeitssicherheit-im-geruestbau/ Mit Ergänzung zur TRBS 2121-1 Anzeige

10 Arbeitssicherheit Neue Herausforderungen Im Arbeits- und Gesundheitsschutz werden die Themen breiter Schutz vor arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren, Unfallverhütung und Ergonomie sind im Arbeits- und Gesundheitsschutz nichts Neues. Doch mit der Zeit kommen neue Themen hinzu, wie die Auswirkungen durch den Klimawandel, Cybersicherheit und Künstliche Intelligenz, die neue Herausforderungen für den Arbeitsschutz darstellen. Hitzeschutz Der Klimawandel macht sich mehr und mehr bemerkbar. Steigende Temperaturen bringen in den Sommermonaten mehr Hitzetage mit sich. Insbesondere bei Tätigkeiten im Freien sind Arbeitnehmer hohen Temperaturen und UV-Strahlung ausgesetzt. Dadurch können Gesundheitsgefahren entstehen, wie Kreislaufprobleme, Hautkrebs, Minderung der Konzentrations- und Leistungsfähigkeit und Verstärkung psychischer Belastungen. Daher ist es wichtig, den Beschäftigten technische und organisatorische Schutzmaßnahmen zur Verfügung zu stellen, wie beispielsweise die Verlagerung der Arbeitszeiten in kühlere Tagesabschnitte, die selbstbestimmte Wahl von Pausenzeiten durch Arbeitnehmer, ausreichende Verfügbarkeit von Getränken sowie die Ausstattung der Beschäftigten mit geeigneter atmungsaktiver und kühlender Schutzkleidung. Regelmäßige Unterweisungen und das Einbeziehen der Beschäftigten in die Entwicklung der Schutzmaßnahmen erhöhen die Akzeptanz und Wirksamkeit solcher Maßnahmen. Cybersicherheit Cyberangriffe, wie Phishing-Mails, manipulierte QR-Codes und geklonte Stimmen, entwickeln sich rasant weiter. Davon betroffen sind nicht nur IT-Abteilungen in Unternehmen. Cybersicherheit ist Arbeitsschutz aller Beschäftigten. Produktionsanlagen beispielsweise sind anfälliger für Cyberangriffe durch die Vernetzung von Maschinen im industriellen Umfeld. Die digitale Sicherheit ist ernst zu nehmen, um nicht nur Daten und Systeme zu schützen, sondern auch die physische und psychische Gesundheit der Beschäftigten. Der Mensch spielt dabei eine große Rolle, denn Sicherheitslücken entstehen oft durch menschliche Fehler. Regelmäßige Schulungen und praxisnahe Trainings sind für die Wachsamkeit im Alltag wichtig. IT-Systeme sind aktuell zu halten mit regelmäßigen Grafik: Designed by macrovector / Freepik

11 Arbeitssicherheit Anzeige Schalung Gerüst Engineering www.peri.de Bei PERI steckt mehr drin. Optimaler Service und umfangreiches Know-How. Jetzt zu PERI UP wechseln und die vielen Vorteile entdecken. Der PERI UP Gerüstbaukasten hat es in sich: - Ein System für fast alle Anwendungen - Unterstützung durch unsere Experten - Einfache Planung mit den PERI Tools Jetzt informieren Updates, Patches und Sicherheitsüberprüfungen, genauso wie die Sicherung mobiler Arbeiten. Auch Firewalls und Virenscanner gehören zur Sicherheitskultur. Physische Zugangskontrollen und sichere Geräteeinstellungen sind essenziel zum Beispiel bei Rolltoren sowie Maschinen und Kameras, die mit dem Internet verbunden sind. So kann die Manipulation sicherheitsrelevanter Einrichtungen zu Personenschäden führen, beispielsweise wenn Hacker über Fernwartungs-Tools in die Steuerung von Maschinen, Lichtschranken, Löschanlagen oder Aufzügen eingreifen. Die Technische Regel für Betriebssicherheit TRBS 1115-1 „Cybersicherheit für sicherheitsrelevante Mess-, Steuer- und Regeleinrichtungen“ seit 2023 schreibt deshalb vor, Cyberrisiken in der Gefährdungsbeurteilung zu berücksichtigen. Künstliche Intelligenz Die Digitalisierung und die Nutzung Künstlicher Intelligenz (KI) bietet viele Möglichkeiten, Aufgaben im Arbeits- und Gesundheitsschutz ressourcensparend umzusetzen: Digitale Anwendungen ermöglichen beispielsweise virtuelle Begehungen oder videogestützte Auswertungen in Verbindung mit KI, um herauszufinden,ob Bewegungsabläufe bei der Arbeit ergonomisch sind. Psychische Belastungen Der Einsatz neuer digitaler Techniken bietet viele Chancen, aber auch Gefährdungen für die psychische Gesundheit der Beschäftigten. Informationsüberflutung, ständige Erreichbarkeit und digitale Überforderung prägen den Arbeitsalltag. Unternehmen benötigen daher fachkundige Unterstützung, zum Beispiel von Berufsgenossenschaften und betrieblichen Arbeitsschutzfachleuten.

Win-Win-Win Situation Unternehmensnachfolge mit Gewinn nicht nur für Verkäufer und Käufer, sondern auch für Kunden Werner Reinke, Sicherheitsingenieur und SiGeKo, suchte für sein Unternehmen einen Nachfolger und fand diesen unter seinen ehemaligen Wettbewerbern. Gleichzeitig ist mit seinem Nachfolger eine neue Freundschaft entstanden. Werner Reinke (links), Inhaber der Aix-Quasigeum Managementsysteme, Fachkraft für Arbeitssicherheit und SiGeKo, führte sein Unternehmen erfolgreich mit einem Leistungsspektrum vom Qualitätsmanagement über Sicherheitsfachkraft und SiGeKo bis Umweltschutz. Sein Kundenstamm erstreckt sich vom Industrieunternehmen über Brückenbau, Blitzschutzbau, Holzbau und On-/Off-Shore-Anlagen bis Gebäudeneubau. Vor einiger Zeit spürte Werner Reinke, dass er gesundheitlich nicht mehr so ganz fit ist. Das wirkte sich auch auf seine Arbeit aus, da diese teilweise körperlich anstrengend ist, wie z. B. auf Windräder auf- und absteigen oder bei Straßenbaustellen viel Wegstrecke zurücklegen. So beschloss er, sein Unternehmen zu verkaufen und einen Nachfolger zu suchen. Werner Reinke hat eine Ausbildung zum Schlosser bei der Ruhrkohle AG absolviert. Anschließend war er für eine längere Zeit beim Bundesgrenzschutz, wo er die Mittlere Reife und sein Abitur nachgeholt hat. Danach kehrte er zurück zur Ruhrkohle und arbeitete untertage als Reviersteiger. Für eine neue Stelle bei der nesseler grünzig bau gmbh zog er dann nach Aachen und arbeitete dort 9 Jahre lang im Qualitätsmanagement und der Arbeitssicherheit, bis die Stelle eingestellt wurde. Ein Jahr lang hat er dort noch freiberuflich gearbeitet, bis er sich 2006 selbständig gemacht hat. Er wollte sich nicht spezialisieren und hat sich vom Leistungsspektrum her breit aufgestellt. Daher hat er sich stetig weitergebildet und alle Zulassungen für alle Berufsgenossenschaften (aktuell insgesamt 9 BGs) gemacht. Mit seinem Unternehmen Aix-Quasigeum Managementsysteme hat er sich bis zum Unternehmensverkauf einen Kundenstamm von 57 Firmen erarbeitet. Seine Kunden bekam er alle über seine guten Leistungen und Weiterempfehlungen. Von der Beratung bei der Einführung von Managementsystemen bis hin zur Unterstützung bei der Durchführung von internen Qualitätsaudits ist er für seine Kunden da. Er ist Auditor für Qualitätsmanagement Arbeitssicherheit und Nachhaltig12 Unternehmensführung Werner Reinke Dirk Wieland

keitsmanagement, Sicherheitsfachkraft und Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator. Werner Reinke hatte seinen Firmensitz in Aachen bzw. zuletzt in Würselen. Früher hatte er einmal 6 Mitarbeiter, aber zuletzt keine Festangestellten mehr, stattdessen projektbezogene Mitarbeiter – also niemanden aus seinem Unternehmen, der sein Nachfolger hätte werden können. Seine Kinder hatten andere Pläne und wollten sein Unternehmen auch nicht übernehmen. Suche nach einem Nachfolger Nachdem er sich dazu entschlossen hat, beruflich kürzer zu treten und sein Unternehmen zu verkaufen, hat er dies unter seinen Kunden kommuniziert und mit Kollegen darüber gesprochen. Im Laufe der Zeit ergaben sich daraus acht Interessenten, mit denen Werner Reinke Gespräche über eine Unternehmensnachfolge führte, um jemanden zu finden, der seine Kunden in seinem Sinne übernehmen konnte. Einer dieser Interessen war Dirk Wieland (rechts), Geschäftsführer des Ingenieurbüro Fox in Hückelhoven. Im September 2024 fand ein erstes Gespräch zwischen beiden statt. Werner Reinke und Dirk Wieland verstanden sich auf Anhieb und waren nicht nur beruflich auf einer Wellenlänge. In ihrem Erstgespräch stellten sie fest, dass ihre Arbeitseinstellung sehr ähnlich ist und sie auch privat gleiche Interessen haben, wie Fahrten mit Ihrer HarleyDavidson Fat boy. Dann stand schnell fest, Dirk Wieland und Werner Reinke ticken gleich und beide leiteten die nächsten Schritte für den Verkauf des Unternehmens ein. Unternehmensverkauf Werner Reinke informierte seine Kunden und vereinbarte zusammen mit Dirk Wieland Gespräche bei seinen Kunden, damit diese sich kennenlernen und entscheiden konnten, ob sie zum Nachfolger wechseln wollten. Von den insgesamt 57 ehemaligen Kunden waren 55 vom Nachfolger überzeugt und bestätigten ihren Wechsel zum Ingenieurbüro Fox. Mit dieser Sicherheit konnte auch der Verkaufspreis festgelegt werden. Da die Chemie zwischen Verkäufer und Käufer stimmte und sie sich vertrauten, beschlossen sie, einen Vertrag für den Verkauf des Unternehmens selbst aufzusetzen – ohne Notare und ohne Rechtsanwälte. Für beiden gilt noch der Grundsatz „Ein Wort ist Gesetz“. Der Vertrag wurde nach einem ersten Entwurf nochmals optimiert und stand dann fest. Gesagt, getan: Die Kundenverträge wurden von Werner Reinke zum Jahresende 2024 gekündigt und zum Jahresanfang 2025 vom Ingenieurbüro Fox neu aufgesetzt. Werner Reinke bleibt seinen ehemaligen Kunden erst einmal erhalten, da er nun in Teilzeit beim Ingenieurbüro Fox angestellt und weiterhin Ansprechpartner für seine Kunden ist; die Bearbeitung wird schrittweise an die Mitarbeiter des Ingenieurbüros Fox übergeben. Zunächst war ein halbes Jahr Übergangszeit geplant, 13 Unternehmensführung Anzeige Auch als Online-Abo! www.bernheine-medien.de/agbaufachmagazin-fuer-arbeitssicherheit

14 Unternehmensführung aber solange es Werner Reinke gesundheitlich möglich ist, bleibt er im Ingenieurbüro Fox seinen Kunden als Ansprechpartner erhalten. Denn das Arbeitsleben von Hundert auf Null runterzufahren, das konnte Werner Reinke sich nicht vorstellen. So betreibt er auch noch – wie gewohnt – Neukundenakquise im Ingenieurbüro Fox. Im Ingenieurbüro Fox arbeiten aktuell 20 Mitarbeiter. Dirk Wieland sagt, er hat gute junge, dynamische und hochmotivierte Mitarbeiter in den letzten Jahren gefunden, die er ausbilden konnte und so Kapazitäten frei hatte für neue Kunden – die von Werner Reinke. Mittlerweile beschreiben sowohl Werner Reinke als auch Dirk Wieland die Situation so, dass sie einen guten Freund gewonnen haben und der Firmenverkauf eigentlich Nebensache gewesen sei. Denn Dirk Wieland freut sich, dass er in Werner Reinke einen guten Freund und Mentor erhalten hat, der ihn durch seine langjährige Erfahrung in vielen Dingen unterstützt. Beide wollen, dass es ihren Kunden durch ihre Arbeit gut geht, sie ihren Kunden präventiv helfen und ihnen nichts aufzwingen. So kommt dann auch schon mal beim privaten Harley fahren das Gespräch auf ihre Kundenprojekte. Das Feedback der Kunden ist nach dem ersten halben Jahr auch durchweg positiv. Ratschlag für die Suche nach der Unternehmensnachfolge Als Tipp für andere Unternehmer, die ihr Unternehmen verkaufen möchten, sagt Werner Reinke: „Zwischen Verkäufer und Käufer muss es menschlich passen. Derjenige, der verkauft, muss sich überlegen, was genau er will und wie er gearbeitet hat. Dann muss er jemanden finden, der seine Philosophie weiterträgt.“ Gleichzeit muss sich der Verkäufer auch darüber bewusst sein, dass es durch einen Käufer jüngerer Generation natürlich Veränderungen in der Arbeitsweise gibt, wie z. B. im digitalen Bereich. Das sollte man mit einfließen lassen. Zwischen Verkäufer und Käufer sollte ein vertrauensvolles Verhältnis entstehen und beide sollten sich gegenseitig respektieren. Das sieht Dirk Wieland genauso. Seine Firmenphilosophie beinhaltet ebenfalls ein offenes und ehrliches Miteinander – sowohl unter Mitarbeitern als auch mit Kunden. Gegenseitige Rücksichtnahme und menschlich bleiben, dann sei es relativ einfach und entspannt. Gab es einen Plan B für Werner Reinke, wenn es keinen Nachfolger gefunden hätte? Werner Reinke sagt, dann hätte er weiter gearbeitet und eventuell Mitarbeiter für die Arbeiten gesucht, die er aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben kann. Über den Nachfolger und seine Entwicklung Detlef Fox, der Gründer des Ingenieurbüro Fox, kam aus der Kfz-Sachverständigenbranche. Ursprünglich hat das Ingenieurbüro Fox als Kfz-Sachverständige Autohäuser betreut, die dann ab den 90er Jahren auch Bedarf an Betreuung in der Arbeitssicherheit benötigten. 2012 kam Dirk Wieland als Kfz-Sachverständiger in das Unternehmen und wurde von Detlef Fox ausgebildet, der Öffentlich bestellter und vereidigter Kfz-Sachverständiger ist. Detlef Fox ermöglichte Dirk Wieland dann, die Ausbildungen zum Sicherheitsingenieur,

15 Unternehmensführung SiGeKo, Brandschutz- und Gefahrstoffbeauftragten. 2016 fragte Detlef Fox schließlich Dirk Wieland, ob dieser sich vorstellen könne, das Ingenieurbüro Fox zu übernehmen. Für die Übernahme des Ingenieurbüros wurde zunächst ein 5-Jahres-Plan aufgestellt, in dem Detlef Fox immer weniger Verantwortung übernehmen solle und Dirk Wieland immer mehr. Dafür erhielt Dirk Wieland Prokura und der Kaufpreis wurde zu diesem Zeitpunkt festgeschrieben. Im Prinzip war der Ablauf damals genauso wie jetzt der Unternehmensverkauf von Werner Reinke, so dass Dirk Wieland schon wusste, wie so etwas funktioniert. Seitdem ist das Unternehmen stark gewachsen. Dirk Wieland hat seine Schwester – auch als Kfz-Sachverständige – in das Unternehmen geholt, die mittlerweile auch Prokura hat. Dirk Wieland meint „Man findet hier zusammen. Und das ist auch das Schöne, das dieses Büro ausmacht, dass es auch freundschaftlich passt. Wenn es mir gut geht, dann soll es auch allen anderen gut gehen. Das spüren meine Mitarbeiter, das spüren unsere Kunden und so tragen wir es nach außen.“ Die Mitarbeiterzufriedenheit spielt für Dirk Wieland eine große Rolle. Im Ingenieurbüro Fox hat jeder, der auch auswärts arbeitet, einen Firmenwagen mit 1%-Regelung sowie eine Tankkarte. Jeder Mitarbeiter kann sich die Arbeit selbst einteilen, ob im Büro oder von zuhause, wichtig ist, dass die Arbeit erledigt wird. Dirk Wieland ist der Meinung, dass nicht mehr Gehalt die Mitarbeiter antreibt, sondern solche Dinge wie, betriebliche Altersvorsorge, zusätzliche Unfallversicherung, Zahnzusatzversicherung, private Krankenhausversicherung, eine Knochenbruchversicherung und Firmen-Fahrräder über BikeLeasing. So finden auch öfter Firmenfeste statt und sie besuchen gemeinsam Veranstaltungen. Auch Werner Reinke fühlt sich hier wohl. Dirk Wieland sagt über Werner Reinke, „So jemanden findet man kein zweites Mal. Das ist genauso ein Unikat wie Detlef Fox, mein ehemaliger Chef. Beide sind alte Schule, und das schätze ich sehr. Von beiden sauge ich alles, was da an Wissen ist, auf. Das Wissen soll ja nicht verloren gehen.“ → Weitere Informationen Ingenieurbüro Fox Rheinstraße 2e, D-41836 Hückelhoven Tel. +49 2433 43247 info@ingenieurbuero-fox.de www.ingenieurbuero-fox.de Anzeige Gerüstbau · Hebetechnik · Maschinenbau · Stahlbau Teupe. Kann nicht jeder. www.teupe.de

Gefährdungen durch psychische Belastungen bei der Arbeit vermeiden Neues Fachbuch der BAuA bietet Orientierung für eine gesunde Arbeitsgestaltung Arbeitgeber sind gesetzlich verpflichtet, die Arbeit so zu gestalten, dass Gefährdungen für Leben und Gesundheit vermieden oder möglichst gering gehalten werden. Hierzu zählt auch die Gefährdung durch psychische Belastungen bei der Arbeit. Doch wann ist von einer Gefährdung durch psychische Belastungen bei der Arbeit auszugehen? Wie sollte und kann Arbeit gestaltet sein, um diese Gefährdungen möglichst zu vermeiden? Welche Gestaltungsherausforderungen stellen sich und was sind wichtige Erfolgsfaktoren für einen gelingenden Gestaltungsprozess? Antworten auf diese Fragen gibt das neue Fachbuch "Gefährdungen durch psychische Belastungen bei der Arbeit vermeiden" der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), das nun erschienen ist. Grundlage dieses Bands sind geltende arbeitsschutzrechtliche Vorschriften, Regeln, Ergonomie-Normen sowie Leitlinien und Empfehlungen der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA). Darüber hinaus bezieht es wissenschaftliche Erkenntnisse ein, die unter anderem von der BAuA im Rahmen der wissenschaftlichen Standortbestimmung "Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt" aufbereitet wurden. Ein besonderer Fokus liegt auf der präventiven Arbeitsgestaltung. Dabei werden Schlüsselfaktoren wie Arbeitsintensität, Handlungs- und Entscheidungsspielräume, Interaktions- und Emotionsarbeit, Führung und Arbeitszeit als Gestaltungsmöglichkeiten in den Blick genommen. Fallbeispiele veranschaulichen mögliche Umsetzungen. Ergänzend werden spezifische Herausforderungen wie ortsflexibles Arbeiten, die Interaktionsarbeit und Interventionsmöglichkeiten bei psychischen Krisen sowie die Rückkehr zur Arbeit nach psychischer Erkrankung aufgegriffen. Das Fachbuch richtet sich an alle, die in der Arbeitsgestaltung Verantwortung tragen. Es unterstützt dabei, Arbeit präventiv so zu gestalten, dass Beschäftigte vor Gefährdungen durch psychische Belastungen bei der Arbeit geschützt werden und ergänzt so bestehende Instrumente zur Gefährdungsbeurteilung. Es zeigt: Gefährdungen durch psychische Belastungen sind oft komplex und nicht immer mit einfachen Lösungen zu beheben. Mit Fachwissen und Handlungshilfen bietet das Buch jedoch eine verlässliche Grundlage, Arbeit sicher, gesund und menschengerecht zu gestalten. Das Fachbuch „Gefährdungen durch psychische Belastungen bei der Arbeit vermeiden“ kann über die Internetseite der BAuA unter www.baua.de/publikationen bestellt werden. → Weitere Informationen www.baua.de 16 Meldungen

17 Meldungen SiGeKo-Kosten im Überblick Was Bauherren und Projektleiter wirklich wissen müssen Sprachen Sie schon einmal mit einem Maler über den Aufwand für einen neuen Anstrich und bemerkten dabei, wie schwierig es ist, eine echte Vorstellung von den Preisen zu bekommen? Ähnlich wie bei Handwerkern gibt es auch bei Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinatoren (SiGeKo) viele Mythen und falsche Annahmen. Vor allem, wenn es um die Kosten geht. Viele Bauherren suchen verzweifelt nach genauen Zahlen, stoßen jedoch häufig auf ungenaue Honorarrechner oder fragwürdige Berechnungsformeln. Doch was steckt wirklich hinter den SiGeKo-Kosten? Warum sind Berechnungsmethoden im Internet oft unzuverlässig? Ein SiGeKo ist nicht an die HOAI (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure) gebunden, was bedeutet, dass es keine standardisierte Berechnungsgrundlage für die Honorarhöhe gibt. Oftmals wird empfohlen, die Kosten auf etwa 0,4 % der Nettobaukosten zu schätzen – doch diese Faustregel greift in der Praxis viel zu kurz. Der Preis für einen SiGeKo wird vielmehr durch den tatsächlichen Arbeitsaufwand und nicht durch die bloßen Baukosten bestimmt. Hier sind einige Schlüsselfaktoren, die die Kosten maßgeblich beeinflussen: • Größe des Bauvorhabens: Ein kleines Projekt benötigt in der Regel weniger Koordinationsaufwand als ein großes Bauvorhaben. • Technische Komplexität: Projekte mit speziellen Anforderungen oder Risiken, wie die Renovierungen älterer Gebäude, erfordern häufig eine intensivere Betreuung. • Dauer des Bauprojekts: Längere Projekte ziehen oft höhere Kosten nach sich, insbesondere wenn sie intensivere und regelmäßigere SiGe-Begehungen erfordern. • Anzahl der beteiligten Unternehmen: Je mehr Unternehmen und Gewerke in ein Bauvorhaben eingebunden sind, desto höher fällt der Koordinationsaufwand aus. • Regionale Faktoren: SiGeKos, die regional tätig sind, rechnen oft mit niedrigeren Fahrtkosten und bringen wertvolles lokales Wissen mit. Beispielhafte Kostenaufstellungen Um einen konkreten Anhaltspunkt zu geben, wie sich die Kosten für SiGeKos in der Praxis darstellen, hier einige Beispiele: • Einfamilienhaus (Neubau): Vergütung zwischen 1.500 und 2.000 Euro • Mittelgroße Logistikhalle: Vergütung ca. 5.000 Euro • Große Wohnanlage (Bauzeit 2-3 Jahre): Vergütung ca. 15.000 Euro, abhängig von der Größe und Bauzeit • Renovierungs- und Sanierungsprojekte: Vergütung 1.500 bis 5.000 Euro, abhängig von den spezifischen Anforderungen und dem Umfang der Arbeiten • Gewerbeimmobilien (z. B. Bürogebäude): Vergütung etwa 6.000 bis 12.000 Euro, bei komplexeren Gebäuden deutlich teurer • Große Industrieprojekte oder Infrastrukturmaßnahmen (z. B. Straßenbau): Vergütung kann über 20.000 Euro liegen, abhängig von der Dauer des Projekts und dem Umfang der Sicherheits- und Gesundheitsschutzmaßnahmen

Diese Zahlen sind allgemeine Richtwerte und können je nach Region, spezifischen Projektanforderungen, Dauer des Bauvorhabens und der Anzahl der erforderlichen SiGe-Begehungen variieren. Um genaue Kostenschätzungen zu erhalten, empfiehlt es sich, verschiedene SiGeKos zu kontaktieren und individuelle Angebote einzuholen. Regionale Unterschiede bei SiGeKo-Kosten – warum Ihr Standort eine Rolle spielt Die Kosten für einen Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator können je nach Region deutlich variieren. In Ballungsräumen wie München, Frankfurt oder Hamburg liegt die Vergütung in der Regel höher als in ländlichen Gebieten – nicht zuletzt aufgrund des allgemeinen Preisniveaus und der hohen Nachfrage. Auch regionale Unterschiede bei der Bauaktivität, der Wettbewerbssituation unter den SiGeKos sowie länderspezifische Vorgaben beeinflussen die Preisgestaltung. Wer beispielsweise in Nordrhein-Westfalen baut, muss teils andere sicherheitsrelevante Anforderungen berücksichtigen als in Sachsen oder Baden-Württemberg. Deshalb lohnt es sich, Angebote regional zu vergleichen und auf spezialisierte Dienstleister mit Ortskenntnis zu setzen. Gefahren unrealistischer Kostenberechnung Die Nutzung allgemeingültiger Formeln zur Berechnung der SiGeKo-Kosten kann signifikante Risiken und negative Konsequenzen für Bauleiter und private Bauherren mit sich bringen. Zunächst wird durch ungenaue Informationen ein verzerrtes Preisgefühl erzeugt. Vor allem private Bauherren könnten glauben, dass die Kosten für einen Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator ihr Budget überschreiten, was dazu führen kann, dass sie grundsätzlich keinen SiGeKo beauftragen – ein riskantes Unterfangen, welches die Sicherheit auf der Baustelle gefährdet und im Falle einer behördlichen Kontrolle oder eines Unfalles zu einer Ordnungswidrigkeit, wenn nicht sogar einer Straftat, führen kann. Zudem besteht die Gefahr, dass trotz Beauftragung eines SiGeKos die Sicherheitsstandards auf der Baustelle nicht ordnungsgemäß eingehalten werden. Wenn Bauherren sich auf inkorrekte Schätzungen stützen, könnten sie hochwertige, aber vermeintlich überteuerte Dienstleistungen abweisen und stattdessen günstigere Alternativanbieter suchen, die möglicherweise nicht über die erforderliche Qualifikation oder Erfahrung verfügen. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Qualität der Arbeit, sondern könnte zu schwerwiegenden Unfällen auf der Baustelle führen. Schließlich können falsche Preisberechnungen auch das Vertrauen in die professionelle Ausführung der Sicherheits- und Gesundheitsschutzmaßnahmen untergraben. Enttäuschende Erlebnisse durch unerwartete Kosten oder mangelhafte Dienstleistung können dazu führen, dass Auftraggeber Bedenken gegenüber der Zusammenarbeit mit bestimmten Dienstleistern entwickeln, was sich negativ auf die gesamte Branche auswirken kann. Zusammenfassung Die Kosten für einen SiGeKo variieren stark und lassen sich nicht einfach mit einer einzigen Formel berechnen. Ebenfalls gibt es für 18 Meldungen

Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinatoren keine allgemeingültige Vergütungsverordnung. Auch ein Honorarrechner kann nicht alle Faktoren, die für die Preisbildung wichtig sind, berücksichtigen, was zu ungenauen Berechnungen und einem falschen Preisgefühl führt. Häufig wird die Faustregel von 0,4 % der Nettobaukosten genannt, diese greift jedoch zu kurz. Zu den entscheidenden Faktoren, die die SiGeKo-Kosten bestimmen, gehören die Größe und technische Komplexität des Bauvorhabens, die Bauzeit sowie die Anzahl der beteiligten Unternehmen. Zusätzlich spielt die regionale Verfügbarkeit eine Rolle, da lokale Anbieter in der Regel niedrigere Fahrtkosten aufweisen. Um die tatsächlichen SiGeKo-Kosten realistisch einschätzen zu können, sollten verschiedene Angebote eingeholt und individuelle Anforderungen kommuniziert werden. Wie Sie sehen, ist die Berechnung der Kosten für einen SiGeKo vielschichtig. Um wettbewerbsfähige Angebote zu erhalten, ist es ratsam, verschiedene SiGeKos zu vergleichen und Ihre spezifischen Anforderungen klar zu kommunizieren. → Weitere Informationen www.sigeko-in-der-region.de 19 Meldungen Anzeige www.peri.de Schalung Gerüst Engineering Stufe für Stufe sicher nach oben. Die neue PERI UP Treppe Public. Sicher, handlich, flexibel – und schnell montiert: Die neue PERI UP Treppe Public ergänzt das Portfolio des modularen Gerüstbaukastens mit nur sieben Bauteilen um eine Zugangslösung, die die hohen Anforderungen an öffentliche Verkehrs- und Fluchtwege erfüllt. Damit sind Sie immer auf der sicheren Seite. Jetzt informieren → SiGeKo in der Region: Nimmt Ihnen die Suche ab! SIGEKO IN DER REGION ist eine innovative Plattform, die sich auf die Vermittlung von Dienstleistungen im Bereich SiGeKo und Arbeitsschutz spezialisiert hat. Das Firmenkonzept basiert auf einem Netzwerk, in dem Auftraggeber mit einem oder mehreren geeigneten Experten (SiGeKo) vernetzt werden, um effizient und unkompliziert Aufträge im Arbeitsschutz abzuwickeln. Mit nur vier Klicks können Sie kostenlos Ihre Angebotsanfrage an die registrierten Partnerfirmen in der Region Ihres Bauprojektes abgeben und kurzerhand die besten Angebote vergleichen. So finden Sie den passenden SiGeKo für Ihr Bauprojekt!

Geld für sicheres Arbeiten BG BAU erweitert Förderprogramm Staubabscheider, Steintrenner, Exoskelette und ein Arbeitsschutzset zum staubarmen Kehren und Reinigen: Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) hat zum 1. Juli vier neue Arbeitsschutzprämien in ihren Fördermittelkatalog aufgenommen. Finanzielle Zuschüsse gibt es für Arbeitsmittel und Maßnahmen, die das Arbeiten am Bau und in den baunahen Dienstleistungen sicherer und gesünder machen. „Investitionen in die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz lohnen sich immer – und für unsere Mitgliedsunternehmen sogar mehrfach: Sie schaffen damit nicht nur einen Mehrwert für sich und ihre Beschäftigten, im Rahmen unserer Arbeitsschutzprämien erstatten wir ihnen sogar einen Teil der Anschaffungskosten“, sagt Hans-Jürgen Wellnhofer, kommissarischer Leiter der Hauptabteilung Prävention der BG BAU. Zum 1. Juli hat die BG BAU ihren Fördermittelkatalog um vier Arbeitsschutzprämien erweitert. So können Bau- und Reinigungsunternehmen ab sofort finanzielle Zuschüsse für den Praxistest von Exoskeletten, für ein Arbeitsschutzset zur staubarmen Reinigung von Abgas- und Lüftungsanlagen ohne Absturzgefahr, für mobile Steintrenner und für Einrichtungen zur Staubabscheidung beantragen. Vier neue Arbeitsschutzprämien Rücken- und schulterunterstützende Exoskelette – Einweisung mit zweiwöchigem Praxistest am Arbeitsplatz Auf Baustellen sind körperlich anstrengende Tätigkeiten, wie Überkopfarbeiten, das Arbeiten mit stark vorgebeugtem Oberkörper und das Heben schwerer Lasten, an der Tagesordnung. Muskel- und Skeletterkrankungen können die Folge sein. Rücken- und schulterunterstützende Exoskelette können körperliche Belastungsspitzen reduzieren und die muskuläre Ermüdung verzögern. Für eine optimale Unterstützung muss das Exoskelett genau zum Beschäftigten und den Tätigkeiten am Arbeitsplatz passen. Um das herauszufinden, ist vor dem Einsatz ein Praxistest sinnvoll. Deshalb unterstützt die BG BAU mit der neuen Arbeitsschutzprämie Unternehmen, die Exoskelette ausprobieren wollen. Auf Antrag übernimmt die BG BAU bis zu 50 Prozent der Kosten für einen zweiwöchigen Praxistest und die Einweisung in die Handhabung von Exoskeletten. Alle Informationen zu den Förderbedingungen gibt es unter www.bgbau.de/exoskelett-einweisung. Arbeitsschutzset zum staubarmen Kehren und Reinigen ohne Absturzgefahr Bei Arbeiten an Abgas- und Lüftungsanlagen besteht eine erhöhte Staubbelastung – das betrifft insbesondere Beschäftigte im Schornsteinfegerhandwerk oder im Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagenbau. Ein neues von der BG BAU gefördertes Arbeitsschutzset ermöglicht das staubarme Kehren und Reinigen von Abgas- und Lüftungsanlagen. Zugleich reduziert es die Absturzgefahr, weil Beschäftigte aus einer sicheren Position arbeiten können. Das Arbeitsschutzset besteht aus rotierenden Kehr- und Reinigungs20 Meldungen

systemen, akkubetriebenen Bohrmaschinen, Elementen zum Abdichten von Reinigungsöffnungen, einem Bauentstauber (mindestens Staubklasse M) und einem einphasigen PRCD-S-Personenschutzschalter. Eine Förderung ist auch unabhängig von der Höhe des Mitgliedsbeitrages zur BG BAU möglich. Einzelheiten zur Förderung des Arbeitsschutzsets: www.bgbau.de/arbeitsschutzsetkehrung-reinigung. Mobile Steintrenner Beim Zuschneiden oder Trennen großformatiger Steine wird viel Staub freigesetzt. Bei den üblicherweise quarzhaltigen Baustoffen kann der krebserzeugende Quarzstaub schwere Erkrankungen verursachen. Deshalb bezuschusst die BG BAU mobile Steintrenner, die das staubarme Zuschneiden von Bausteinen ermöglichen. Die geförderten Maschinen haben auch ergonomische Vorteile, weil der Trennvorgang mit geringem Kraftaufwand über einen Hebel ausgeführt wird. Alles zur neuen Arbeitsschutzprämie finden Unternehmen hier: www.bgbau.de/steintrenner. Einrichtungen zur Staubabscheidung Bei der Bearbeitung unebener Werkstücke zum Beispiel aus Naturstein entsteht Staub, der von herkömmlichen direkt abgesaugten Maschinen nicht erfasst werden kann. Um Beschäftigte vor einer Staubbelastung zu schützen, sind in solchen Fällen maschinenunabhängige Geräte, die den Staub aufnehmen und beseitigen, erforderlich. Mit der neuen Arbeitsschutzprämie fördert die BG BAU die Anschaffung von Absauganlagen beziehungsweise Absaugwänden, die die Exposition gegenüber Fein- und Quarzstaub insbesondere an stationären Arbeitsplätzen minimieren. Alle Informationen zur Förderung sind unter www.bgbau.de/absauganlage zusammengefasst. Förderung beantragen Das Prämienverfahren der BG BAU ermöglicht eine beitragsabhängige und eine beitragsunabhängige Förderung. Die beitragsabhängige Förderung können Unternehmen mit mindestens einer oder einem Beschäftigten und einem jährlichen Mitgliedsbeitrag zur BG BAU von mindestens 100 Euro beantragen. Auch Unternehmen ohne Beschäftigte sind antragsberechtigt, wenn sie freiwillig bei der BG BAU versichert sind. Zusätzlich können Mitgliedsunternehmen der BG BAU eine Förderung unabhängig von der Höhe ihres Mitgliedsbeitrags erhalten, und zwar für Maßnahmen zur Vermeidung von Absturzunfällen und für das Schutzpaket für das Bauen im Bestand. Unter www.bgbau.de/praemien gibt es alle Informationen rund um das Prämienverfahren sowie die Antragsformulare für die Förderung. Fragen beantwortet die BG BAU per E-Mail an: arbeitsschutzpraemien@bgbau.de oder unter der der kostenfreien Telefonnummer: 0800 379 910 0. → Weitere Informationen Arbeitsschutzprämien der BG BAU: www.bgbau.de/praemien Katalog Arbeitsschutzprämien der BG BAU: www.bgbau.de/praemien-katalog Quelle: Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft – BG BAU 21 Meldungen

Neue Berufskrankheiten Zum 1. April 2025 sind neue Krankheiten in die Berufskrankheitenliste aufgenommen. Bei den neuen Berufskrankheiten handelt es sich u. a um die Schädigung der Rotatorenmanschette der Schulter durch langjährige, intensive Belastung (BK-Nr. 2117). Eine Schädigung der Rotatorenmanschette der Schulter entsteht durch eine langjährige und intensive Belastung durch Überschulterarbeit, sich ständig wiederholende Bewegungen im Schultergelenk, Kraftanwendungen im Schulterbereich durch Heben von Lasten oder Hand-Arm-Schwingungen. Hiervon können zum Beispiel Beschäftigte aus dem Bauhandwerk wie Maurer, Stuckateure, Trockenbauer, Maler- und Lackierer, Dachdecker, Elektriker, Gerüstbauer als auch Beschäftigte aus dem Reinigungs- und KfzHandwerk betroffen sein. Eine Schädigung der Rotatorenmanschette kann durch langjährige und intensive Einwirkungen verursacht werden: • Arbeiten mit den Händen auf Schulterniveau oder darüber, • häufig wiederholte Bewegungsabläufe des Oberarms im Schultergelenk, • Arbeiten, die eine Kraftanwendung im Schulterbereich erfordern, insbesondere das Heben von Lasten, • Hand-Arm-Schwingungen. Anerkennung der Berufskrankheit Voraussetzung für die Anerkennung einer Berufskrankheit aufgrund der repetitiven Bewegungen der Arme im Schultergelenk ist, dass der Grenzwert einer der Einwirkungen erreicht oder überschritten ist. 22 Meldungen Anzeige Wir unterstützen Sie mit Texten und Layouts. Einfach E-Mail Anfrage senden an: info@bernheine-medien.de Wie stelle ich mein Unternehmen richtig dar? Foto: Designed by Freepik

Weitere neue Berufskrankheiten Weiterhin sind in der Sechsten Verordnung zur Änderung der Berufskrankheitenverordnung (BKV) die Gonarthrose bei professionellen Fußballspielerinnen und Fußballspielern (BK-Nr. 2118) als auch die Chronische obstruktive Bronchitis einschließlich Emphysem durch langjährige Quarzstaubexposition (BKNr. 4117) neu aufgenommen worden. Angebote zur Therapie Liegt eine Berufskrankheit vor, besteht das vorrangige Ziel darin, mit allen geeigneten Mitteln die Folgen der Berufskrankheit zu mildern und eine Verschlimmerung zu vermeiden. Um dieses Ziel zu erreichen, erbringt die gesetzliche Unfallversicherung Leistungen, die von der medizinischen Versorgung bis hin zu beruflichen Maßnahmen reichen können. Literatur: • DGUV – BK 2117, Schädigung der Rotationsmanschette: https://www.dguv.de/bk-info/icd10-kapitel/kapitel_13/erkrankung-nach-9-abs2-sgb-vii/index.jsp • BAUA – Liste der Berufskrankheiten: https:// www.baua.de/DE/Angebote/Publikationen/Praxis-kompakt/F3 • Sechste Verordnung zur Änderung der Berufskrankheiten Verordnung: https://www.recht. bund.de/bgbl/1/2025/50/VO.html 23 Meldungen → Was sind Berufskrankheiten? Berufskrankheiten sind Erkrankungen, die Versicherte infolge ihrer beruflichen Tätigkeit erleiden und die in der Berufskrankheiten-Verordnung (BKV) aufgeführt sind. Krankheiten werden als Berufskrankheiten bezeichnet, wenn diese nach Erkenntnissen der medizinischen Wissenschaft durch besondere arbeitsbdingte Einwirkungen verursacht werden. Diesen Einwirkungen müssen bestimme Personengruppen im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit in erheblich höherem Grad als die Allgemeinbevölkerung ausgesetzt sein. → Weitere Informationen BASIKNET Gesellschaft für Arbeitsschutz mbH Kalckreuthstraße 4 • D-10777 Berlin Heike Siekmann • Tel. +49 30 31582-465 siekmann@basiknet.de • www.basiknet.de Einfach die besten Experten finden! Anzeige Bei uns finden Sie:  Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinatoren (SiGeKo)  Fachkräfte für Arbeitssicherheit  Brandschutz  Befähigte Personen zur Prüfung  Leistungen im Bereich Gefahrstoffe  Seminare/Schulungen im Arbeitsschutz Jetzt kostenlos Angebotsanfrage absenden und Angebote vergleichen! www.sigeko-in-der-region.de

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