agbau_03.2025

17 Meldungen SiGeKo-Kosten im Überblick Was Bauherren und Projektleiter wirklich wissen müssen Sprachen Sie schon einmal mit einem Maler über den Aufwand für einen neuen Anstrich und bemerkten dabei, wie schwierig es ist, eine echte Vorstellung von den Preisen zu bekommen? Ähnlich wie bei Handwerkern gibt es auch bei Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinatoren (SiGeKo) viele Mythen und falsche Annahmen. Vor allem, wenn es um die Kosten geht. Viele Bauherren suchen verzweifelt nach genauen Zahlen, stoßen jedoch häufig auf ungenaue Honorarrechner oder fragwürdige Berechnungsformeln. Doch was steckt wirklich hinter den SiGeKo-Kosten? Warum sind Berechnungsmethoden im Internet oft unzuverlässig? Ein SiGeKo ist nicht an die HOAI (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure) gebunden, was bedeutet, dass es keine standardisierte Berechnungsgrundlage für die Honorarhöhe gibt. Oftmals wird empfohlen, die Kosten auf etwa 0,4 % der Nettobaukosten zu schätzen – doch diese Faustregel greift in der Praxis viel zu kurz. Der Preis für einen SiGeKo wird vielmehr durch den tatsächlichen Arbeitsaufwand und nicht durch die bloßen Baukosten bestimmt. Hier sind einige Schlüsselfaktoren, die die Kosten maßgeblich beeinflussen: • Größe des Bauvorhabens: Ein kleines Projekt benötigt in der Regel weniger Koordinationsaufwand als ein großes Bauvorhaben. • Technische Komplexität: Projekte mit speziellen Anforderungen oder Risiken, wie die Renovierungen älterer Gebäude, erfordern häufig eine intensivere Betreuung. • Dauer des Bauprojekts: Längere Projekte ziehen oft höhere Kosten nach sich, insbesondere wenn sie intensivere und regelmäßigere SiGe-Begehungen erfordern. • Anzahl der beteiligten Unternehmen: Je mehr Unternehmen und Gewerke in ein Bauvorhaben eingebunden sind, desto höher fällt der Koordinationsaufwand aus. • Regionale Faktoren: SiGeKos, die regional tätig sind, rechnen oft mit niedrigeren Fahrtkosten und bringen wertvolles lokales Wissen mit. Beispielhafte Kostenaufstellungen Um einen konkreten Anhaltspunkt zu geben, wie sich die Kosten für SiGeKos in der Praxis darstellen, hier einige Beispiele: • Einfamilienhaus (Neubau): Vergütung zwischen 1.500 und 2.000 Euro • Mittelgroße Logistikhalle: Vergütung ca. 5.000 Euro • Große Wohnanlage (Bauzeit 2-3 Jahre): Vergütung ca. 15.000 Euro, abhängig von der Größe und Bauzeit • Renovierungs- und Sanierungsprojekte: Vergütung 1.500 bis 5.000 Euro, abhängig von den spezifischen Anforderungen und dem Umfang der Arbeiten • Gewerbeimmobilien (z. B. Bürogebäude): Vergütung etwa 6.000 bis 12.000 Euro, bei komplexeren Gebäuden deutlich teurer • Große Industrieprojekte oder Infrastrukturmaßnahmen (z. B. Straßenbau): Vergütung kann über 20.000 Euro liegen, abhängig von der Dauer des Projekts und dem Umfang der Sicherheits- und Gesundheitsschutzmaßnahmen

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