agbau_03.2025

Gesundheitsförderung Wohl und Wehe?! Was der Betrieb zum Erhalt der Arbeitskraft beitragen kann. Betriebliche Gesundheitsförderung: Investition in eine gesunde Zukunft Die Anforderungen an Unternehmen und ihre Mitarbeitenden steigen stetig: Fachkräftemangel, Digitalisierung, Leistungsdruck und ein zunehmendes Durchschnittsalter in der Belegschaft fordern neue Antworten in der Arbeitswelt. Die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) hat sich dabei als ein zentraler Hebel für nachhaltige Unternehmenserfolge etabliert. Besonders der „Fachkräftemangel“ hat sich im öffentlichen Diskurs zu dem zentralen Thema entwickelt und wird aktuell auch von der Politik (2.000,00 Euro steuerfrei für Rentner) in der Hoffnung bespielt, das stetig anwachsende Delta zwischen benötigten und vorhandenen Arbeitskräften durch die Weiterbeschäftigung von Rentnern am Wachstum hindern zu können. Die Betriebliche Gesundheitsförderung umfasst weitaus mehr als den allzeit bekannten Obstkorb. Unter der Überschrift „BGF“ sind alle systematischen Maßnahmen in Unternehmen gemeint, die dazu beitragen, die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden zu erhalten und zu fördern. Ziel ist es, krankheitsbedingte Ausfälle zu reduzieren, die Arbeitsfähigkeit zu sichern und die Motivation langfristig zu stärken, um somit im Ergebnis die Produktivität der Mitarbeitenden zu steigern und die Kosten der Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall zu reduzieren. BGF beruht auf dem Prinzip der Verhältnis- und Verhaltensprävention: • Verhältnisprävention: Optimierung der Arbeitsbedingungen (z. B. ergonomische Arbeitsplätze, gesunde Arbeitszeiten, Lärmreduktion). • Verhaltensprävention: Förderung gesundheitsbewussten Verhaltens (z. B. Bewegung, Ernährung, Stressbewältigung). Der Krankenstand in Deutschland lag laut dem Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (2023) bei durchschnittlich 5,31 % – das entspricht rund 20 Fehltagen pro Jahr und Mitarbeiter. Studien zeigen, dass durch gezielte BGF-Maßnahmen der Krankenstand um bis zu 25 % gesenkt werden kann (igaReport 28) (Abb. 1). Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) beziffert den Return on Investment (ROI) von BGF-Maßnahmen mit einem Verhältnis von 1:2,70 – also 2,70 Euro Nutzen pro investierte Euro. Weitere positive Auswirkungen der Betrieblichen Gesundheitsförderung können z. B. sein: • Reduzierte Fluktuation durch höhere Mitarbeiterzufriedenheit • Verbessertes Betriebsklima und Teamzusammenhalt 4 Arbeitssicherheit

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