Sicherheit auf dem Bau Warum Arbeitsschutz auf der Baustelle mehr ist als nur Vorschrift Auf Baustellen kann jede Nachlässigkeit schwerwiegende Folgen haben. Besonders im Brücken- oder Hochbau entstehen täglich komplexe Gefährdungssituationen. In vielen Fällen sind diese nicht auf technische Mängel zurückzuführen, sondern auf unzureichendes sicherheitsgerechtes Verhalten und mangelnde Sicherheitsvorkehrungen. Wenn der Arbeits- und Gesundheitsschutz nur als ein „notwendiges Übel“ gesehen wird, ist der Weg zu unsicheren Handlungen und Arbeitsunfällen nicht weit. Eine solche Einstellung führt dazu, dass seitens des Unternehmens erforderliche Schutzmaßnahmen nicht bereitgestellt oder von den Beschäftigten nicht genutzt werden. Die Folgen können schwere Arbeitsunfälle und rechtliche Folgen für das Unternehmen sein. Die wichtigsten Maßnahmen zur Vermeidung von Abstürzen In Deutschland gibt es zahlreiche rechtliche Anforderungen an den Arbeits- und Gesundheitsschutz. Hierzu zählen beispielsweise die Pflicht zur Erstellung von Gefährdungsbeurteilungen, das Vorhalten von Betriebsanweisungen sowie die Durchführung von Unterweisungen und Prüfungen. Dennoch sind Regelungen nur dann wirkungsvoll, wenn sie durch Unternehmen und ihre Beschäftigten auch eingehalten werden. Im Arbeits- und Gesundheitsschutz bedeutet das, dass vor allem die Einstellungen von Führungskräften und Mitarbeitenden gegenüber Schutzmaßnahmen darüber entscheiden, wie sich Betroffene bei Routinearbeiten oder Störungen im ursprünglichen Arbeitsablauf verhalten. Unternehmen, die auf dezentralen Baustellen sicherstellen wollen, dass auch im Zweifelsfall „Stopp“ gesagt wird, sollten gezielt am Safety Mindset und der Risikokompetenz ihrer Führungskräfte und Mitarbeitenden arbeiten. Eine weitere Grundvoraussetzung ist ein offener Umgang mit Fehlern auf Baustellen. Es braucht das Gespräch über Schäden sowie Arbeits- und Beinaheunfälle, um daraus lernen zu können. Daher sollten alle im Unternehmen ermutigt werden, Vorfälle zu melden. Das bedeutet nicht, dass bei wiederholten Verstößen gegen Vorgaben auf Konsequenzen verzichtet werden muss. Die Bedeutung von Kontrollen zur Verhinderung von Arbeitsunfällen auf Baustellen Das Arbeitsschutzkontrollgesetz sieht vor, dass jedes Jahr fünf Prozent aller Unternehmen hinsichtlich der Einhaltung von rechtlichen Bestimmungen kontrolliert werden. Das bedeutet in der Praxis allerdings, dass jedes Unternehmen nur einmal innerhalb von 20 Jahren mit einer Kontrolle rechnen muss. Grundsätzlich sollte nicht die Kontrolle durch Aufsichtsbehörden der Beweggrund für sichere und gesunde Arbeitsplätze sein, sondern unternehmerische und wirtschaftliche Vernunft. Gerade auf Baustellen fehlt heute häufig Personal, ein Ausfall von Mitarbeitenden über mehrere Tage oder gar Wochen trifft daher auch das Unternehmen spürbar. Genau aus diesem Grund sollten sich mittel8 Arbeitssicherheit
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