agbau_04.2024

13 Recht Vermögenswerte rechtssicher übertragen und Konflikte vermeiden Erbschaft und Unternehmensnachfolge Die Übertragung von Vermögenswerten, insbesondere im Rahmen einer Unternehmensnachfolge, stellt viele Erb*innen und Unternehmer*innen vor große Herausforderungen. Eine rechtzeitige und gut durchdachte Planung ist entscheidend, um nicht nur die finanziellen Aspekte zu sichern, sondern auch um potenzielle Konflikte innerhalb der Familie oder zwischen den Erb*innen zu vermeiden. In diesem Artikel werden die wichtigsten Aspekte der Unternehmensnachfolge und der Erbschaft behandelt sowie Strategien zur Vermeidung von Konflikten aufgezeigt. Die Bedeutung der Unternehmensnachfolge Die Unternehmensnachfolge ist ein zentraler Punkt, der bei der Nachlassplanung berücksichtigt werden sollte. Viele Unternehmer*innen haben keine klare Regelung getroffen, was mit ihrem Unternehmen im Falle ihres Ablebens geschehen soll. Dies kann zu Unsicherheiten und Streitigkeiten führen. Ein Beispiel: Wenn der Gründer eines Familienunternehmens überraschend verstirbt, können unklare Erbschaftsverhältnisse dazu führen, dass das Unternehmen in mehrere Teile zerfällt, was sowohl die Betriebsführung als auch den Fortbestand des Unternehmens gefährdet. Eine gut geplante Unternehmensnachfolge hingegen sorgt dafür, dass das Unternehmen nahtlos weitergeführt werden kann, und stellt sicher, dass alle Beteiligten wissen, welche Rolle sie spielen. Planungsstrategien • Testamentarische Regelungen: Ein Testament ist ein wichtiges Instrument, um die Nachfolge zu regeln. Hierbei sollten nicht nur die Erb*innen, sondern auch die konkreten Vermögenswerte, insbesondere Unternehmensanteile, klar benannt werden. So könnte ein/e Unternehmer*in beispielsweise festlegen, dass das Unternehmen an den jüngeren Sohn übergeht, während die älteren Geschwister in finanzieller Form entschädigt werden. • Gesellschaftsvertrag anpassen: In vielen Fällen sollten auch die Regelungen im Gesellschaftsvertrag angepasst werden, um die Nachfolgeregelung zu konkretisieren. Beispielsweise könnte eine Klausel eingefügt werden, die es dem/der aktuellen Gesellschafter*in erlaubt, die Anteile an den/die Nachfolger*in zu übertragen, ohne dass andere Gesellschafter*innen ihr Vorkaufsrecht ausüben. • Frühzeitige Einbeziehung aller Beteiligten: Eine offene Kommunikation mit potenziellen Erb*innen und Nachfolger*innen kann helfen, Missverständnisse und Konflikte zu vermeiden. Gemeinsame Gespräche über die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens und die Erwartungen der Erb*innen sind von großer Bedeutung. So könnten alle Beteiligten gemeinsam an einem Strang ziehen, um das Unternehmen erfolgreich in die nächste Generation zu führen. Steuerliche Aspekte • Erbschaftsteuer: Bei der Übertragung von Unternehmens-

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