agbau_04.2025

14 Unternehmensführung Wie sollten Führungskräfte so ein Gespräch angehen? Jürgen Büscher: Entscheidend ist Wertschätzung. Beschäftigte sollen spüren: Mein Beitrag ist weiterhin wichtig. Gelingt das, fällt es ihnen leichter, sich mit dem Ausstieg aus dem Arbeitsleben auseinandersetzen: Was kann ich noch, was will ich noch? Dabei ist auch wichtig, Normalität zu vermitteln. Das Ende des Arbeitslebens ist kein Drama, sondern ein normaler Abschnitt, den man gemeinsam gestalten kann. Auf dieser Basis lassen sich dann konkrete Vereinbarungen treffen, etwa zur Weitergabe von Wissen oder zu einer neuen Rolle im Team. Manche können vielleicht verstärkt bei Projekten beraten, andere Führungsaufgaben Stück für Stück an den Nachwuchs abgeben und so helfen, dass dieser in die neue Rolle hineinwächst. Welche Themen gehören auf den Tisch? Jürgen Büscher: Sehr unterschiedlich. Manche Beschäftigte möchten sich in den letzten Jahren noch einmal stark einbringen, andere wollen es ruhiger angehen. Die Aufgabe für Führungskräfte besteht darin, beide Gruppen ernst zu nehmen. Beschäftigte, die weniger wollen, gilt es „bei der Stange zu halten“, denn Unternehmen haben ein berechtigtes Interesse an der Arbeitskraft. Gleichzeitig sollen die, die noch viel einbringen möchten, gezielt unterstützt werden. Lebenslanges Lernen spielt auch in dieser Phase eine große Rolle für die Motivation, geistige Fitness und Wertschätzung. Zum Abschluss: Welchen Tipp würden Sie Unternehmen beim Umgang mit älteren Beschäftigten unbedingt mit auf den Weg geben? Jürgen Büscher: Meine Erfahrung zeigt, dass Unternehmen oft die Ressourcen älterer Beschäftigter unterschätzen – etwa Erfahrung, Netzwerke, Verantwortungsbewusstsein. Wer diese Potenziale bewusst nutzt, gewinnt. Das gelingt nur, wenn die Betroffenen nicht „gemanagt“, sondern als Beteiligte eingebunden werden. Ein Perspektivgespräch kann hierfür genau das richtige Instrument sein. FachbuchARBEITSSICHERHEIT IM GERÜSTBAU Viktor Ricken Informationen und Bestellung: https://bernheine-medien.de/arbeitssicherheit-im-geruestbau/ Mit Ergänzung zur TRBS 2121-1 Anzeige → Der Autor Jürgen Büscher unterstützt mit seinem Unternehmen Nova.PErsonalentwicklung Unternehmen bei der strategischen und operativen Steuerung von Prozessen und Instrumenten zum Thema Wissenstransfer und risikorelevanter Know-how Steuerung. Er ist zertifizierter Coach nach DGfC (Deutsche Gesellschaft für Coaching).

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