Arbeitssicherheit auf der Baustelle Ihre Pflichten als Bauherr Als Bauherr sind Sie nicht nur für die Umsetzung Ihres Bauprojekts verantwortlich, sondern auch für die Sicherheit aller Beteiligten auf der Baustelle. Mangelnde Arbeitssicherheit kann nicht nur hohe Kosten verursachen, sondern auch juristische Konsequenzen nach sich ziehen. Arbeitsschutz auf der Baustelle: Warum Bauherren besonders gefordert sind Ganz gleich, ob Sie ein Wohnhaus oder ein Gewerbeobjekt errichten – sobald Sie als Bauherr auftreten, sind Sie gesetzlich dazu verpflichtet, für sichere Arbeitsbedingungen zu sorgen. Das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG), die Baustellenverordnung (BaustellV) sowie das Sozialgesetzbuch VII (SGB VII) geben klare Vorgaben, die Sie einhalten müssen. Verstöße gegen diese Regelwerke können nicht nur zu hohen Geldstrafen führen, sondern auch zivil- und strafrechtliche Folgen nach sich ziehen. Die zentralen Pflichten eines Bauherrn Ihre Aufgaben als Bauherr lassen sich in drei wesentliche Bereiche unterteilen: Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination (SiGeKo) Bei Bauprojekten mit mehreren beteiligten Gewerken sind Sie verpflichtet, einen Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator (SiGeKo) zu benennen. Dieser erstellt einen Plan zur Arbeitssicherheit und sorgt dafür, dass alle Schutzmaßnahmen eingehalten werden. Die Bestellung eines SiGeKo ist gesetzlich vorgeschrieben, sobald mehrere Arbeitgeber auf der Baustelle tätig sind (§ 3 BaustellV). Anmeldung der Baustelle Wenn Ihr Bauvorhaben mehr als 30 Arbeitstage umfasst und dabei über 20 Personen gleichzeitig beschäftigt sind oder insgesamt mehr als 500 Personentage anfallen, müssen Sie die Baustelle bei der zuständigen Behörde anmelden. Diese sogenannte Vorankündigung muss spätestens zwei Wochen vor dem Baubeginn erfolgen (§ 2 BaustellV). Auswahl und Überwachung der beauftragten Firmen Sie sind verpflichtet, ausschließlich fachkundige und zuverlässige Unternehmen zu engagieren. Darüber hinaus müssen Sie regelmäßig kontrollieren, ob die Sicherheitsvorgaben eingehalten werden. Eine lückenlose Dokumentation Ihrer Auswahl und Kontrollmaßnahmen ist essenziell – insbesondere im Falle einer späteren Haftungsprüfung. Konsequenzen bei Pflichtverletzungen: Was Bauherren droht Wer seine gesetzlichen Pflichten als Bauherr missachtet, muss mit ernsthaften rechtlichen Folgen rechnen. Diese reichen von Geldstrafen bis hin zu strafrechtlicher Verfolgung: • Geldbußen: Verstöße gegen das Arbeitsschutzgesetz oder die Baustellenverordnung können mit hohen Geldstrafen geahndet werden – teils im vierstelligen Bereich. • Zivilrechtliche Haftung: Bei Unfällen auf der Baustelle können Sie für entstandene Personenschäden haftbar gemacht werden, etwa für Schmerzensgeld, Verdienstausfall oder Rentenzahlungen. 26 Recht
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