GB_06.2022

www.geruestbauhandwerk.de • 06 / 2022 27 ersparen. Ein weiterer Referent stellte schließlich das noch ziemlich neue FASI-Modul im Arbeitsschutzportal basISS.net vor, das mit einem Begehungsprotokoll eine ganzheitliche und übersichtliche Vorlage für die Betriebsbegehung bietet. Das Thema Logistik bestimmte dann den ersten Block des zweiten Seminartags. Hier ging es zunächst um Beispiele für Transportkonzepte aus der eigenen, aber auch aus fremden Branchen, die ebenfalls wie der Gerüstbau mit Materialkreisläufen zu tun haben. Des Weiteren wurden Möglichkeiten der Automatisierung in der Logistikkette vorgestellt und Ideen präsentiert, wie sich die Erfassung der Rücktransporte effizienter gestalten lässt. Über allem stand dabei die Erkenntnis: Nicht die Montage, sondern die vorgelagerten Prozesse sind entscheidend für die Produktivität eines Gerüstbauunternehmens. Und hierbei spielt die Logistik eine ganz zentrale Rolle. Weiter ging es mit juristischen Themen: Wer ist für was rechtlich verantwortlich auf der Baustelle? Diese Frage, so der Referent, sei entscheidend für eine erfolgreiche Organisation. Doch nicht immer wüssten Gerüstbauer*innen hier im Detail Bescheid. Ein weiterer Vortrag schilderte aus Sicht einer staatlichen Aufsichtsbehörde, was Unternehmer*innen in ihren Betrieben in Sachen Arbeitsschutz regelmäßig prüfen lassen müssen. Und damit nicht genug: Auch das Thema Aufsichtspersonen stand noch auf dem Programm – im eigenen wie außerhalb des Betriebs –, inklusive des eindringlichen Plädoyers, externe Aufsichtspersonen nicht als Störenfriede, sondern als Partner zu begreifen, die Gerüstbauer*innen in wichtigen Belangen unterstützen können. Mit dem Thema „Stiefkind Baustelleneinrichtung“ ging es dann in den Endspurt: Anhand zahlreicher Beispiele aus der Praxis, zeigte der Referent dabei auf, was es etwa an Straßen und Radwegen zu beachten gilt oder welche sanitären Einrichtungen, abhängig von der Baustellengröße, vorzuhalten sind. Zu guter Letzt stand dann noch das Thema Störungen im Bauablauf auf dem Programm. Hier gab es konkrete Tipps, wie in Verträgen und Leistungsverzeichnissen mit der Problematik umzugehen ist und die Aufforderung an alle Betroffenen, durch eine nachvollziehbare Dokumentation den Umgang mit Ablaufstörungen für alle Seiten zu erleichtern. Trotz der Fülle und Bandbreite der Vorträge – überfordert fühlte sich zum Schluss niemand. Im Gegenteil: „Sehr erfreut waren wir über die hohen Teilnehmerzahlen vor Ort wie auch online, die bis zum Schluss des Seminars anhielten. Das zeigt, was auch viele Teilnehmer*innen zum Ausdruck brachten: Das Seminar enthielt unheimlich viele spannende Themen und es war großartig, sich wieder so intensiv austauschen zu können!“, fasste Sabrina Luther, Geschäftsführerin der Bundesinnung und des Bundesverbandes Gerüstbau, die Stimmung zusammen. Arbeitsschutzsiegel Gerüstbau Maßgeschneidert für die Gerüstbaubranche: Das Arbeitsschutzsiegel Gerüstbau (ASSG) Organisierter Arbeitsschutz ist Ihnen ein Selbstverständnis? Noch nicht? Dann ist das genau der richtige Text für Sie. Als Bundesinnung für das Gerüstbauer-Handwerk möchten wir vor allen Dingen die Unternehmen ansprechen, die sich mit der betrieblichen Organisation des Arbeits- und Gesundheitsschutzes noch nicht oder noch nicht ausreichend auseinandergesetzt haben. Und natürlich auch jene, die dies zwar getan haben, aber es mangels ordentlicher Dokumentation nicht nachweisen können. Als Arbeitgeber*in sind Sie Ihren Beschäftigten gegenüber verantwortlich, ihnen Voraussetzungen für ein sicheres Arbeiten zu schaffen und dies zu dokumentieren. Zunehmend wird eine nachweisliche Organisation des Arbeits- und Gesundheitsschutzes auch Türöffner bei den Kund*innen. Mit dem Arbeitsschutzsiegel „Im Arbeitsschutz geprüfter Innungsfachbetrieb“, demASS Gerüst- bau, kann ein Gerüstbaubetrieb und Innungsmitglied nachweisen, dass er über eine funktionierende Arbeitsschutzorganisation verfügt. Die

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