GB_02.2023

12 02 / 2023 Ohne passenden Gerüstbauer kein reibungsloser Brückenbau Spezialist Gemeinhardt Service reagiert schnell und zuverlässig Wie sang schon Reinhard Mey in den 70er Jahren: „Nein, bei drei’n ist schon einer zuviel“. So ähnlich ging es Züblin-Bauleiter Thomas Rösch und Ingolf Stuber, Projektleiter bei Gemeinhardt Service. Der sächsische Sondergerüstbauer stellte das Schutzgerüst über zwei Bahngleise, so dass das Bauunternehmen gefahrlos die Siligmüllerbrücke in Würzburg bis Oktober 2022 wieder neu bauen konnte. 1995, bereits nach 26 Jahren für den Straßenverkehr gesperrt, wurde sie zum Jahreswechsel 2008/09 endgültig abgerissen. Schon damals hatte Gemeinhardt das Gerüst gestellt – allerdings für ein anderes Bauunternehmen. Deswegen gab es für Züblin und Rösch wenig Zweifel, dass die Sachsen wieder den Zuschlag bekommen. Der 49-Jährige: „Sie waren zwar teurer als andere Anbieter, aber sie kennen die Situation um die Brücke und als Firma Züblin trauen wir dem Unternehmen zu, diese Arbeiten auszuführen“. Außerdem versicherte Stuber, dass keine zusätzliche Gründung für das Schutzgerüst notwendig ist: Das 30 Zentimeter dicke Beton-Fundament sollte ausreichen. Doch beim Aufbau kommt der Prüfstatiker ins Spiel. Von mehreren Probebohrungen im Fundament taugten wenige nicht. „Aus unserer Sicht war es sicher“, sind sich Rösch und Stuber einig. Der Prüfer bestand auf seiner Sicht der Dinge: Ein neues Fundament musste her. Für Züblin ärgerlich, weil zusätzliche Kosten entstanden. Für Gemeinhardt ärgerlich, weil zum einen die Gerüstbauer samt Material bereits auf dem Weg von Roßwein nach Würzburg waren, zum anderen weil dadurch eine ganze Arbeitsphase ausfiel und der Einsatz komplett umgeplant werden musste. „Die Deutsche Bahn hat uns jeweils nachts vier Sperrpausen von fünf Stunden eingeräumt. Da gibt’s keine Minute länger“, erzählt Gerüstbaumeister Stuber, denn über die Strecke unter der zukünftigen Brücke laufen ICE- und Güterverkehr sowie die Stadtbahn. Dadurch dass eine Sperrung ausfiel, musste der 42-Jährige den Einsatz innerhalb einer Woche neu planen: Statt mit einem Baukran von einer Seite der Gleise wurde mit zwei Baukränen von beiden Seiten gearbeitet und statt elf Mann waren 16 auf der Baustelle. Mit vier Sattelzügen mit jeweils 18 Tonnen Material sowie neun HEB-Stahlträgern à zehn Tonnen rückten die Gerüstbau-Kolonnen an einem langen Wochenende an. Filigran wurden die 16 Meter langen Träger über die Oberleitungen gehoben, so dass ein „Deckel“ entstand, über dem Züblin dann innerhalb von zwei Jahren die Brücke neu bauen konnte. 45 Meter lang und knapp 14 Meter breit verbindet sie die Altstadt und den Stadtteil Frauenland, rund 1.1000 Fahrzeuge sollen sie seit Anfang 2023 täglich überqueren. Der Abbau des Schutzgerüstes im Oktober 2022 funktionierte reibungslos – innerhalb von zwei nächtlichen Sperrpausen war das Gerüst rückgebaut und auf die Sattelschlepper verladen. UNTERNEHMENSFÜHRUNG Unter der zukünftigen Siligmüllerbrücke laufen ICE- und Güterverkehr sowie die Stadtbahn Ingolf Stuber, Projektleiter Gemeinhardt Service Thomas Rösch, Bauleiter bei Züblin

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