GB_01.2022

20 01 / 2022 Erfolgreiches Schutzkonzept Sicherung der Kläranlage während der Sprengung der Salzbachtalbrücke Die Salzbachtalbrücke war eine 304Meter lange, vierspurigen Autobahnbrücke der A66 im östlichen Wiesbaden. Sie bestand aus zwei parallelen Spannbetonbrücken, die 1963 errichtet wurden. Bekannt wurde das Bauwerk durch Pressemitteilungen, nachdem im Sommer 2021 plötzlich akute, statische Probleme an einigen Auflagern aufgetaucht waren, so dass die Brücke umgehend gesperrt wurde. Ein, sich zu Inspektionsarbeiten auf der Brücke befindlicher Spezial-Lkw, konnte nur noch per Kran von der Brücke geborgen werden. Am 18. Juni 2021 wurde die Brücke wegen akuter Einsturzgefahr gesperrt und am 9. November 2021 erfolgte die Sprengung. Hoher technischer Anspruch unter Zeitdruck Neben den technischen und organisatorischen Herausforderungen, die die Sprengung eines so massiven Bauwerks wie die Salzbachtalbrücke mit sich bringt, war auch ein sehr ambitionierter Zeitplan einzuhalten. Die Brücke überspannt unter anderem mehrere Bahngleise und liegt direkt neben den Klärbecken des Hauptklärwerks der Landeshauptstadt Wiesbaden. Rund 50 Millionen Liter Abwasser fließen bei sogenanntem Trockenwetter durchschnittlich jeden Tag durch das Kanalsystem unter der Stadt und der östlichen Vororte ins Hauptklärwerk. Im Hauptklärwerk selbst werden die Abwässer von rund 190.000 privaten Haushalten gereinigt, ebenso wie die gewerblichen Abwässer, die von Betrieben und der Industrie eingeleitet werden. Die in aufwändigen Prozessen geklärten und gereinigten Abwässer werden dann in den Rhein eingeleitet. PRAXIS Um das Klärwerk vor Beschädigung durch herabfallende Brückenteile bzw. vor der Druckwelle durch die Brückensprengung zu schützen, beinhaltete das Schutzkonzept der Grund-Gruppe ein freistehend ballastiertes und mit einer schweren Spezialfolie beidseitig bekleidetes Schutzgerüst von 100 m Länge und 10 m Höhe.

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