GB_01.2022

21 01 / 2022 Ein Schaden an der Kläranlage hätte, neben den immensen Kosten der Instandsetzung und des Ausfalls, eine massive Beeinträchtigung der Wiesbadener Abwasserentsorgung zur Folge. Die Kläranlage musste vor Schäden durch die Sprengung der Brücke geschützt werden. Mitte August 2021 wurde deshalb die Grund-Gruppe aus Kamp-Lintfort um Konzepterstellung für die Schutzmaßnahmen für das Hauptklärwerk angefragt. Planung und Ausführung aus einer Hand Die Grund-Gruppe hat sich auf die Begleitung von technisch anspruchsvollen Baumaßnahmen im D-A-CH Raum und den Benelux-Ländern spezialisiert. Unter dem Motto „Wir kommen, wenn es schwer wird!“ hat die Unternehmensgruppe neben technischer Konzeptionierung auch die Ausführung von ingenieurmäßigen, temporären Schutz- und Montage-Anlagen sowie Schwerlast-Transporten und Industriemontagen im Angebot. Neben der Lösung technischer Aufgabenstellungen stehen auch wirtschaftliche und ökologische Aspekte im Zentrum der Konzepterstellung. So wurde zur Ballastierung bauseits vorhandenes Schüttgut vorgesehen, was den An- und Abtransport von ca. 240 t Ballast einsparte. Das Schutzkonzept sah ein freistehendes ballastiertes und mit einer schweren Spezialfolie beidseitig bekleidetes Schutzgerüst von 100 m Länge und 10 m Höhe vor, die das Klärwerk vor Beschädigung durch herabfallende Brückenteile bzw. durch die Druckwelle schützen sollte. Die Konstruktion bestand aus Modul-Gerüst-Teilen, die von Grund Gerüstbau – einem Unternehmen der Grund-Gruppe – geliefert und montiert wurde. Anfang September wurde die Grund-Gruppe mit der Ausführung des vorgelegten Schutzkonzeptes beauftragt und legte innerhalb von zwei Wochen die statische Berechnung nebst Ausführungszeichnungen zur Prüfung vor. Nachdem bauseits noch vorbereitende Maßnahmen, wie Kampfmittelräumung und das Herstellen von Fallbetten und Schutzwällen erfolgen mussten, konnte Mitte Oktober 2021 mit der Montage der Schutzeinrichtung begonnen werden. Der tägliche Arbeitsfortschritt musste mit der Deutschen Bahn, der staatlichen Autobahn GmbH, dem verantwortlichen Sprengteam und dem Auftraggeber fortlaufend dokumentiert und kommuniziert werden. Nach der Montage erfolgte die Ballastierung sowie das Einbringen zusätzlicher Bodenverankerungen, und die statische Abnahme. Dank der gründlichen Vorplanung und des reibungslosen Datenaustauschs zwischen den Baubeteiligten, wurde das Schutzgerüst ohne Beanstandung durch die Prüfstatiker der Deutschen Bahn rechtzeitig zum geplanten Sprengungstermin freigegeben. Die beiden 310 Meter langen Brückenteile wurden am 9. November 2021 mit 220 Kilogramm Sprengstoff niedergelegt. Die Nordbrücke wurde so gesprengt, dass sie vom Klärwerk wegkippte. Die Südbrücke wurde dagegen senkrecht nach unten etwa zwei Sekunden vor der Nordbrücke niedergelegt. Die getroffenen Schutzmaßnahmen erfüllten den auftraggeberseitig geforderten Zweck zu 100 % und bereits wenige Minuten nach der Sprengung begannen die Entsorgungs- und Rückbaumaßnahmen. PRAXIS Grund-Gerüstbau GmbH Oststraße 103 • 47475 Kamp-Lintfort Tel. +49 2842 2125 • www.grund-gruppe.de

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